Jacqueline Ma (36), eine ehemalige "Lehrerin des Jahres" an der Lincoln Acres Elementary School in San Diego (Kalifornien), ist am Freitag zu 30 Jahren bis lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt worden. Sie hatte sich im Februar schuldig bekannt, zwei Schüler im Alter von elf und zwölf Jahren sexuell missbraucht zu haben – mehrfach, in ihrem Klassenzimmer. Außerdem wurde sie wegen Besitzes von Kinderpornografie verurteilt.
Ma schickte laut NBC News dem zwölfjährigen Schüler Nacktbilder von sich, forderte ihn auf, ihr ebenfalls explizite Fotos zu senden, und wurde laut Ermittlern wütend, wenn er nicht sofort reagierte.
Die 36-Jährige nannte ihn ihren "Freund", trug ein Foto von ihm im Portemonnaie, besaß Schmuck mit seinen Initialen und hinterließ Liebesbriefe in ihrem Klassenzimmer. Ermittler entdeckten den monatelangen sexuellen Kontakt in Chatprotokollen. Darunter auch Nachrichten über eine Schul-App, über Gaming-Plattformen und auf einem von der Familie freigegebenen Tablet. Die Eltern hatten dem Kind ausdrücklich verboten, eigene Geräte zu besitzen oder Social Media zu nutzen.
Während die Eltern glaubten, ihr Sohn nehme an einem Basketballprogramm teil, kam es in Wahrheit über drei Monate hinweg zu sexuellen Handlungen im Klassenzimmer. Ein weiteres Opfer, damals elf Jahre alt, berichtete der Polizei, Ma habe ihn 2020 ins Klassenzimmer bestellt, ihr Shirt ausgezogen und sich ihm genähert. Auch mit ihm tauschte sie sexuelle Nachrichten aus. Der Bub erschrak und flüchtete.
Vor Gericht sagte Ma unter Tränen: "Ich bin zutiefst beschämt über mein Verhalten. Ich habe meine Autorität missbraucht, meine Macht ausgespielt und sie getäuscht. Buben in diesem Alter sollten draußen spielen, unbeschwert sein. Ich habe ihnen ihre Kindheit genommen." Sie fügte hinzu: "Ich habe den Beruf in Verruf gebracht. Ich habe den Eltern ins Gesicht gelogen, während ich ihre Söhne heimlich missbraucht habe."
Richter Enrique Camarena sagte, das sei kein Einzelfall gewesen, sondern ein "fortgesetztes Muster von Kindesmissbrauch". Er nannte das Vorgehen "geplant und systematisch". Ihre Beliebtheit als preisgekrönte Lehrerin habe sie geschützt: "Das war kein Unfall, keine einmalige Fehlentscheidung."
Staatsanwalt Drew Hart erklärte: "Sie war obsessiv, kontrollierend und gefährlich." Zum Zeitpunkt der Verhaftung hatte Ma ein Foto des Opfers bei sich, und laut Hart den sexuellen Kontakt "über mehr als ein Jahr" systematisch vorbereitet.
Verteidiger Patrick Griffin sagte, Ma habe sich schuldig bekannt, um den Kindern eine Gerichtsverhandlung zu ersparen: "Es war das Richtige." Sie sei in Therapie und rechne nicht mit Vergebung.
Die Eltern der Opfer erschienen nicht zur Urteilsverkündung. Eine Mutter sagte über die Staatsanwaltschaft: "Sie kann nicht glauben, dass sie ihr vertraut hat. Sie ist sprachlos." Hart ergänzte: "Diese Eltern vertrauten ihr. Und dann erfuhren sie, dass genau diese Person ihre Kinder missbraucht hat." Ma muss sich lebenslang als Sexualstraftäterin registrieren lassen und Geldstrafen zahlen. Sie darf frühestens nach 30 Jahren einen Antrag auf Haftprüfung stellen.