Die Richter im Prozess um den Tod von Diego Maradona sahen es als erwiesen an, dass Julio Coria vor Gericht gelogen hat, daraufhin wurde der ehemalige Leibwächter der Fußball-Legende mit Handschellen aus dem Gericht geführt.
Auf Meineid steht in Argentinien eine Haftstrafe von bis zu zehn Jahren. Die Staatsanwaltschaft hatte zuvor Corias Aussage mehrmals unterbrochen, weil er sich offenbar in Widersprüche verstrickt hatte. Sie warf dem Zeugen "Widersprüche und Auslassungen" vor, bevor sie schließlich seine Festnahme beantragte.
Coria war zum Zeitpunkt von Maradonas Tod in dessen Wohnung anwesend. Seiner Aussage zufolge versuchte der Ex-Bodyguard, Maradona mit einer Mund-zu-Mund-Beatmung wiederzubeleben, bis die Ärzte eintrafen und den Fußballstar für tot erklärten.
Der derzeit laufende Prozess gegen Maradonas Ärzte- und Pflegeteam wegen fahrlässiger Tötung hatte am 11. März begonnen – mehr als vier Jahre nach dem Tod der argentinischen Fußball-Legende. Die Staatsanwaltschaft hatte beim Prozessauftakt in San Isidro, einem Vorort der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, angekündigt, "solide" Beweise dafür vorzulegen, dass von den sieben Angeklagten niemand "getan hat, was er tun sollte".
Maradona war am 25. November 2020 im Alter von 60 Jahren an einem Herzanfall und einem Lungenödem gestorben, nachdem er sich nach einer Hirn-OP nicht länger im Krankenhaus, sondern in einer angemieteten Wohnung in einer schicken Gegend nördlich von Buenos Aires hatte pflegen lassen.