Wirtschaft

Leiner verkauft Wiener Zentrale an Immo-Tycoon

Eines der bekanntesten Geschäftsbauten auf der Wiener Mariahilferstraße wechselte den Besitzer. Die Hintergründe es 70-Millionen-Deals.

Heute Redaktion
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Der Leiner ist wohl Pleite.
Der Leiner ist wohl Pleite.
Bild: Denise Auer

"Der Leiner ist meiner" - den bekannten Slogan vom Möbelriesen hat sich der Immobilienunternehmer Rene Benko zu Herzen genommen. Denn er hat kurz vor dem Jahreswechsel zugeschlagen und den Store auf der Mariahilferstraße gekauft.

Wie das Wirtschaftsmagazin "Trend" berichtet, soll der Deal am 29.12. vergangenen Jahres erfolgt sein: Ein Unternehmen der Signa-Gruppe, die Benko gehört, hat sich die Immobilie gesichert.

Bei der Rettungsaktion sollen auch Bundeskanzler Sebastian Kurz und Justizminister Josef Moser (beide ÖVP) beteiligt gewesen sein, um den Vorgang bürokratisch noch während der Feiertage abwickeln zu können. Laut "Kurier" zahlte Benko an die 70 Millionen Euro für die knapp 7.400 Quadratmeter.

Aktie stürzte ab

Hintergrund: Kika/Leiner gehört zum internationalen Steinhoff-Konzern aus Südafrika. Das Unternehmen ist in einen Bilanzskandal verwickelt, mehrere Manager wurden gefeuert. Die österreichische "Tochter" kika/Leiner ist davon nicht betroffen., brauchte aber Liquidität, um die Gehälter der rund 5.000 Mitarbeiter zahlen zu können.

Das Problem liegt auch nicht am Umsatz von Kika/Leiner - dieser liegt nämlich mit 900 Millionen Euro sogar über den Erwartungen von Chef Gunnar George. Auslöser für die plötzlichen Turbulenzen ist die Steinhoff-Gruppe. Deren Aktienkurs fiel im Dezember um 95 Prozent.

"Alles bleibt, wie es ist"

Der Standort auf der Mariahilferstraße bleibt das Zuhause von Leiner. Es gebe einen Mietvertrag bis 2030. "Für kika/Leiner ändert sich nur der Vermieter, da das Unternehmen bislang Mieter des Steinhoff-Konzerns war und nun Mieter der Benko-Gruppe ist", sagt Sonja Felber, Sprecherin des Unternehmens. "Für unsere Kunden bleibt alles, wie es ist". (slo)