Klimaschutz

Letzte verbliebene Lacke im Seewinkel trocknet aus

Die Darscho-Lacke bei Apetlon ist wichtig für die Vogelwelt, droht zu verschwinden. Fische sind aufgrund der Hitze wieder gefährdet.

Lydia Matzka-Saboi
Die letzte noch wasserführende Lacke, die Darscho-Lacke im Seewinkel, ist vor allem für die Vogelwelt (im Bild ein Kiebitz) wichtig. Sie droht jetzt auch komplett auszutrocknen.
Die letzte noch wasserführende Lacke, die Darscho-Lacke im Seewinkel, ist vor allem für die Vogelwelt (im Bild ein Kiebitz) wichtig. Sie droht jetzt auch komplett auszutrocknen.
Reinhard Hölzl / imageBROKER / picturedesk.com

Hitze sowie anhaltende Trockenheit setzen den Neusiedler See und den Seewinkel weiter unter Druck. In den nächsten Tagen droht die letzte noch wasserführende Lacke, die Darscho-Lacke bei Apetlon, komplett auszutrocknen, erklärte Christian Sailer, Leiter des Hauptreferats Wasserwirtschaft beim Land Burgenland gegenüber der APA.

1/10
Gehe zur Galerie
    Der Pegel des Neusiedler Sees im Burgenland erreicht durch die anhaltende Trockenheit einen historischen Tiefstand.
    Der Pegel des Neusiedler Sees im Burgenland erreicht durch die anhaltende Trockenheit einen historischen Tiefstand.
    Weingartner-Foto / picturedesk.com

    Drama für Vogelwelt – Darscho-Lacke droht auszutrocknen

    Die Niederschläge Anfang der Woche brachten keine Besserung der angespannten Situation im Seewinkel. Im Gegenteil, die für die kommenden Tage prognostizierte Hitzewelle dürfte der Tierwelt im See weiter massiv zusetzen.

    Vor allem die temperaturempfindlichen Fische Zander und Sichling könnten erneut unter der Hitze leiden. Um die Tiere noch zu retten, wurde die künstlich dotierte Darscho-Lacke bereits abgefischt, sagte Sailer.

    Mitte Juli verendeten aufgrund der Trockenheit tonnenweise Fische im Zicksee. Der See ist inzwischen komplett ausgetrocknet, umso größer war die Bedeutung der letzten noch wasserführenden Lacke Darscho für die Vogelwelt. Der Neusiedler See und dabei insbesondere der Seewinkel sind ein regelrechtes Vogelparadies. Hier haben Stelzenläufer, Säbelschnäbler, Löffler, Reiher und Kiebitze ihr Zuhause.

    Der Neusiedler See hatte am Dienstag einen Pegel von 114,94 Meter über Adria. Das bedeutet weiterhin einen historischen Tiefststand.

    Klimakrise – Hitze und Dürre nehmen zu

    Dürre bedeutet nicht, dass es über Wochen und Monate gar nicht regnet. Viel mehr heißt es, dass über einen längeren Zeitraum zu wenig Niederschlag fällt und sich so im Vergleich zu langjährigen durchschnittlichen Niederschlagsmengen ein Defizit aufbaut, mit teils dramatischen Folgen für die Tier- und Pflanzenwelt.

    Mit der Klimakrise nehmen Extremereignisse zu. Die anhaltende Hitzewelle in Österreich lässt Böden und Seen vertrocknen. Die hohen Temperaturen entziehen dem Boden mehr Wasser durch Verdunstung, was in vielen Regionen zu massiver Trockenheit führt. Niederschläge werden regional seltener, fallen teils aber heftiger aus, die ausgetrockneten Böden können das Wasser dann nicht mehr aufnehmen.