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Lewandowski-Abschied: Bayern zittern vor Paragraph 17

Robert Lewandowski will die Bayern im Sommer unbedingt verlassen. Der Pole könnte einen umstrittenen FIFA-Paragraph ins Spiel bringen. 

Heute Redaktion
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Robert Lewandowski könnte sich den Paragraph 17 der FIFA zunutze machen.
Robert Lewandowski könnte sich den Paragraph 17 der FIFA zunutze machen.
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Eigentlich läuft der Vertrag des polnischen Torjägers beim deutschen Serienmeister noch bis 2023. Doch der 33-Jährige hat nun bereits mehrfach klargestellt, die Bayern unbedingt verlassen zu wollen. "Etwas ist in mir gestorben", sagte der Torjäger unlängst über seine Bayern-Zeit.

Barcelona gilt als möglicher Abnehmer des Torjägers. Eine Ablösesumme von 40 Millionen Euro steht im Raum. Die Bayern legen sich allerdings - noch - quer, schlossen einen Verkauf zuletzt dezidiert aus. 

Löst Lewandowski Paragraph 17 aus?

Doch Lewandowski könnte den deutschen Serienmeister auch ohne Bayern-Erlaubnis verlassen. Dafür müsste sich der 33-Jährige auf Paragraph 17 der FIFA-Statuten beziehen. Das hat jedoch noch kein prominenter Fußballer gemacht.

Dieser umstrittene Passus besagt, dass Verträge auf maximal fünf Jahre geschlossen werden können und Verträge von Spielern nach dem 28. Lebensjahr nach drei und von älteren Spielern nach zwei Jahren einseitig aufgekündigt werden können. Beides würde auf Lewandowski jedenfalls zutreffen. Lewandowski könnte die Bayern dann ohne Sperre verlassen. 

Der Paragraph 17 wurde 2005 auf Druck der EU-Kommission eingeführt, um Spielern ein Sonderkündigungsrecht einzuräumen. Allerdings hat noch kein prominenter Spieler tatsächlich von diesem Passus Gebrauch gemacht.

Bayern könnten klagen

Dass es nun im Fall Lewandowski soweit kommt, darf ebenfalls bezweifelt werden. Einerseits wäre der Ruf des Polen, als auch von Barcelona als möglichem neuen Klub, ramponiert, darüber hinaus sei eine Lösung nicht so eindeutig, wie der Paragraph auf den ersten Blick vermuten lässt, wie Sportrechtsanwalt Christoph Schickhardt der "Bild" erklärte. 

"Wer sich darauf einlässt, begeht Harakiri. Die FIFA hat die Konsequenzen bewusst unkalkulierbar gehalten. Sie hat einen Strauß an Sanktionen und Maßnahmen in der Hand. Und da weiß man nicht, wie viel Rosen mit wie vielen Dornen da drin sind", meinte Schickhardt mit Blick Richtung Barcelona. Denn die Katalanen könnten sehr wohl nach der Aufnahme eines Spielers, der sich durch Paragraph 17 von einem Klub gelöst hat, sanktioniert werden. 

Außerdem könnten die Bayern ihrerseits klagen. "Das Arbeitsgericht München würde einfach feststellen, dass Lewandowski einen geltenden Vertrag bis 2023 hat. Wenn er diesen nicht erfüllt, stehen Bayern alle Schadenersatzansprüche zu."

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