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LG OLED65E6V: Der teure TV-Traum ausprobiert

Mit dem LG OLED65E6V dringt LG in TV-Traumsphären vor. Das hat allerdings seinen Preis.

Heute Redaktion
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Auch wenn der LG OLED65E6V schon einige Zeit am Markt ist, haben weder sein imposantes Erscheinungsbild noch sein Preis etwas eingebüßt. Zu haben ist der OLED-TV derzeit um rund 5.000 Euro (manche Angebote listen ihn mit "nur" rund 3.500 Euro) und damit ein Gerät, das als Luxus-Flaggschiff gesehen werden kann. Immerhin liegt der Preis schon weit unter dem beim Verkaufsstart, da waren es noch rund 7.500 Euro. Wem die riesigen 65 Zoll des Geräts doch noch zu klein sind, der kann sich auch nach dem 77 Zoll großen und noch etwas teureren LG Signature G6 umsehen.

Der LG OLED65E6V muss sich aber vor dem großen Bruder bei den technischen Details nicht verstecken. In Wahrheit unterscheiden sich die Geräte nur durch ein noch besseres Lautsprechersystem im G6. 4K, HDR, Dolby Vision und 3D-Sound sind auch im E6 zu finden. Neben den Grundzutaten für ein messerscharfes Bild bietet der E6 auch eine gewaltige Helligkeit und ein sehr dunkles Schwarz.

Fast wie eine Rasierklinge

Beim Auspacken des E6 ist man erst einmal verwundert, wie man das Gerät anpacken soll. Das "Picture-on-Glass"-Design besteht aus einer transparenten Glasplatte, auf der ein hauchdünnes OLED-Panel angebracht ist. Das sieht nicht nur Klasse aus, sondern führt auch zu einer äußerst dünnen Ausführung des TV. An der "dicksten" Stelle ohne Standfuß sind es 5,6 Zentimeter, ansonsten besteht der TV nur aus der millimeterdünnen Scheibe.

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Dafür zeigt er sich aber äußerst robust – und schwer. Auf 30 Kilogramm ohne den Standfuß kommt das TV-Teil. Da wundert man sich, wie es LG geschafft hat, die ganze Technik in das Gerät zu verpacken. Am unteren Ende, dem "dickeren" Teil des Geräts, sind das Lautsprechersystem, alle Anschlüsse und Knöpfe untergebracht. Schön: nichts davon ist auf der Vorderseite sichtbar, so dass man das einzigartige Design des TV bewundern kann.

Fernbedienung für Bewegungsfreudige

Apropos Anschlüsse, die sich hinten in der linken Ecke finden, wo man sie auch leicht erreicht, wenn man den Fernseher auf einer Wand montiert: Hier gibt es vier 4K-HDR-HDMI-Anschlüsse, drei USB-Slots (einer davon USB 3.0), zwei Antenneneingänge, Component In-Audio/Video In, ein optischer Audioausgang, einen LAN-Anschluss, Kopfhörer- und Line-Out-Anschluss. WLAN und Bluetooth sind natürlich auch mit dabei.

Und neben der Fernbedienung findet man auch zwei 3D-Brillen zur Nutzung im Karton. Wobei neben der großen "Magic Remote"-Fernbedienung auch eine kleinere Version genutzt werden kann. Das große silberne Teil ermöglicht es übrigens auch, den Fernseher nur mit Bewegungen bedienen zu können. Komfort für jene, denen schnell die Finger vom Umschalten schmerzen.

Praktische Abkürzungen

Als Betriebssystem kommt wieder WebOS zum Einsatz, dieses Mal in der Version 3.0. Das bereits zuvor übersichtliche Menü wurde dabei beibehalten, dafür sind leichter und einfacher persönliche Kanalprogrammierungen und Inhalte wie Filme oder Serien über die Oberfläche zu erreichen. Beispiel: Ist man Fan der Serie "Stranger Things" auf Netflix, legt man sich einen Shortcut dazu im Menü an. Klickt man darauf, sieht man die Serie sofort, ohne die Netflix-Anwendung starten zu müssen.

Die Seitenleiste analysiert auf Wunsch das Nutzerverhalten und meldet sich dann mit TV-Tipps zu Wort. Spannend ist auch das praktische Sound-Autoeinstellungsfeature. Dabei hat die Fernbedienung ein Mikrofon eingebaut, das man einfach auf den Bildschirm richtet. Der E6 richtet so die Soundeinstellungen auf den jeweiligen Raum perfekt zugeschnitten ein. Das ist kein leeres Versprechen, denn der TV liefert einen Vorher-Nachher-Vergleich, bei dem die Unterschiede deutlich werden. Generell ist der Sound stark, besonders Bass-Effekte wummern richtig.

Die Bildfrage

Von einem TV-Gerät in dieser Preisklasse darf man wohl nichts anders erwarten, als dass das Bild einfach nur umwerfend ist. Der E6 erkennt selbstständig 4K- und HDR-Quellen und optimiert beim Abspielen automatisch das Bild. Wer nicht zufrieden ist, kann manuell nachbessern oder einen von drei vorprogrammierten HDR-Modi nutzen. Aber: Besser als das automatisch gelieferte Bild bekommt man einen Inhalt manuell kaum hin.

Wer die Chance hat, den E6 einmal in Aktion zu erleben, wird ins Staunen kommen. Wer 4K-Inhalte mit HDR ansieht, der wird sie auf kaum einem anderen Gerät in höherer Qualität erleben. Selbst wer extrem schräg zum Bildschirm sitzt bekommt noch ein sauberes Bild. Hier gibt es absolut nichts zu bemängeln: natürliche Farben, tolle Helligkeit, gewaltige Kontraste, messerscharfes Bild – und Schwarz heißt hier unglaublich Schwarz. Und bei HD-Inhalten sorgt der TV noch für eine gute Verbesserung des Bildes, indem er es hochrechnet. In wessen Wohnzimmer der E6 steht, der geht nicht mehr ins Kino.