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MET-Gala: "Präsentation von Müll und Dekadenz"

Heute Redaktion
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Eine der bekanntesten Trend-Forscherinnen, Li Edelkoort, ist über die MET-Gala 2019 nicht erfreut. Die zur Schau gestellte Dekadenz würde sich eines Tages rächen.

Das heurige Thema der berühmten, von der "Vogue" organisierten "MET-Gala" war "Camp". Ein altmodischer Ausdruck für schrill oder überbordend. Soweit so gut.

Ein Thema, das angesichts einer dringend benötigten Trendumkehr in der Modeindustrie anders hätte behandelt werden müssen, meint Trendforscherin Nummer 1 Li Edelkoort, die an der renommierten "Parsons School of Design" in New York lehrt.

"Sie [die Stars am Red Carpet, Anm. ] sahen alle wie Sklaven ihres eigenen extrem narzisstischen Verhaltens aus, die ihre Milliarden zur Schau stellen", so Edelkoort, die man selten so in Rage hört, in einer Kolumne, die sie für das Online-Magazin "Dezeen" verfasste.

"Vor meiner Universität wühlen sich Menschen durch Tonnen von Abfall, meine Studenten hungern, meine Künstlerfreunde müssen Essen stehlen, um zu überleben", wettert sie weiter.

Just an jenem Tag, als die UNO mit ihrem Bericht über das Schwinden der Artenvielfalt weltweit Alarm schlug, fand die "MET-Gala" statt.

Für Edelkoort ein Fauxpaus, die die sinnlose Verschwendung der Modeindustrie in ihrem Statement anprangert. "Menschliche Gier, Exzess, Müll und Missbrauch unseres Lebensraums haben dazu geführt, eine Million Arten aussterben zu lassen - Tiere, Bäume, Pflanzen, Grundlage für unser Essen."

"Es hat mich an geköpfte Könige erinnert, als Jared Leto mit seinem eigenen, abgetrennten Kopf unterm Arm [ein für ihn angefertigter Puppenkopf, Anm.] über den Red Carpet stolzierte", so die dänische Trend-Forscherin weiter, "eine schöne Art und Weise, unsere Zukunft vorherzusagen."

Dann wollen wir doch nur hoffen, dass Li Edelkoort einmal nicht recht behält. (mia )

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