Gritsch steht so richtig unter Druck. Im Frühjahr rutschte die Technikerin aus allen ÖSV-Kadern, nun setzte der Skiverband ihr eine klare Deadline. Sie muss Ergebnisse liefern, oder ihr droht das endgültige Weltcup-Aus.
Die Tirolerin hat nur bis Weihnachten Zeit, um mit Ergebnissen aufzuzeigen – das sind genau acht Rennen, vier Slaloms und vier Riesentorläufe, wie "ORF"-Kommentator Peter Brunner während des Ski-Weltcup-Saisonstarts mit dem Frauen-Riesentorlauf in Sölden erzählte.
Ihre erste Chance auf ein Top-Resultat hat die Ski-Rebellin, die mit einem Privatteam unterwegs ist, ausgelassen. Als 38. verpasste Gritsch den Sprung in den zweiten Durchgang deutlich. Es stehen noch die Slaloms in Levi und Gurgl, das Technik-Doppel in Copper Mountain, der Riesentorlauf-Doppelpack in Mont Tremblant und der Slalom in Courchevel auf dem Programm. Sieben Chancen für die 28-Jährige auf ein Top-Resultat im Weltcup, das es wohl braucht, um ihren Startplatz im ÖSV-Team abzusichern.
Gritsch rutschte bereits im Frühjahr aus sämtlichen ÖSV-Kadern. Für einen Platz in einem der vier heimischen Kader wäre jedenfalls ein Top-30-Platz im Weltcup nötig gewesen, doch die Tirolerin war 31. im Slalom und 36. im Riesentorlauf.
Bereits seit Ende 2023 probiert es die Technikerin auf eigene Faust. Da war die Liebe zu ihrem Trainer Florian Stengg öffentlich geworden. Diese wirbelte im heimischen Skiverband viel Staub auf. Gritsch bestand darauf, mit ihrem Partner weiter zusammenarbeiten zu können, stemmte sich gegen eine Versetzung Stenggs. Und entschied sich daraufhin, es auf eigene Faust zu versuchen – mit einem Privatteam und Freund Stengg an ihrer Seite. Die Ergebnisse sprechen aber gegen Gritsch. Ein elfter Platz war das mit Abstand beste Ergebnis des letzten Weltcup-Winters. Nun droht der Absturz.