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Darum spielt Mc Donald's klassische Musik in Filialen

Eine britische Mäci-Filiale ist so genervt von dem asozialen Verhalten mancher Kunden, dass sie ihre Playlist umstellt – auf Beethoven.

Sabine Primes
Die klassische Musik soll die Kunden unterbewusst zu besserem Verhalten bewegen.
Die klassische Musik soll die Kunden unterbewusst zu besserem Verhalten bewegen.
Getty Images

Viele britische McDonald's-Filialen sind nicht nur für ihre günstigen Burger bekannt, sondern auch dafür, dass sie als Hotspots für herumlungernde Jugendliche dienen, die ihr Lokal als Ort zum Abhängen nutzen. Im Laufe der Jahre wurden alle möglichen Methoden eingeführt, um das Problem einzudämmen – einschließlich der Umstellung der Musik im Restaurant von Pop auf Klassik. Das ist erstaunlich effektiv, wie ein McDonald's in Shepherd's Bush zeigt.

Franchisenehmer Atul Pathak führt das Restaurant in der Shepherd's Bush: "Wir arbeiten mit der Polizei und dem Gemeinderat in Shepherd's Bush zusammen, um sie bei der Bekämpfung des anhaltenden asozialen Verhaltens zu unterstützen, und dachten, dass das Abspielen klassischer Musik zu bestimmten Tageszeiten dazu beitragen würde, einen anderen und ruhigeren Ton anzuschlagen. Es funktioniert wirklich gut und wurde von vielen Kunden positiv aufgenommen, so dass wir ernsthaft darüber nachdenken, wo wir es noch einführen könnten." Im Laufe der Jahre haben eine Reihe anderer Betreiber im Vereinigten Königreich erwogen, diese ungewöhnliche Strategie zu übernehmen. Eine andere Filiale in Wales wird ab 17 Uhr die Beethoven-Symphonien und andere Klassiker spielen und das WiFi am Abend abschalten.

Weniger Raubüberfälle, Übergriffe und Vandalismus

McDonald's hatte zuvor über den Erfolg der einzigartigen Technik gesprochen und erklärt: "Wir haben die Wirkung von klassischer Musik in der Vergangenheit getestet und sie in einigen unserer Restaurants gespielt, da sie zu akzeptablerem Verhalten anregt.

In London wird Beethoven auch in den U-Bahn-Stationen gespielt – aus genau demselben Grund. Die 2007 ins Leben gerufene Initiative erwies sich als erfolgreich: Innerhalb von 18 Monaten gingen die Raubüberfälle um 33 Prozent, die Übergriffe auf Mitarbeiter um 25 Prozent und der Vandalismus um 37 Prozent zurück. Seitdem hat die U-Bahn die Musik in 65 ihrer 270 Stationen eingeführt.