Gesundheit

Auch bei Distanz die Hand der Liebsten drücken

Die Wiener Künstlerin Catharina Bond überlegte sich eine ganz besondere Idee, um seine Liebsten immer an der "Hand" halten zu können.

Christine Kaltenecker
Teilen
Eine Hand die man immer drücken kann.
Eine Hand die man immer drücken kann.
©Hearts in Hands

Mit "Hearts in Hands" entwickelte Malerin & Bildhauerin Catharina Bond aus Wien eine ganz besondere Idee für Menschen, die sich selten sehen. Eigentlich handelt es sich "nur" um eine speziell entwickelte Modelliermasse, die in halbharter Form ermöglicht, seine Liebsten immer an der Hand zu halten. Vor allem in Zeiten der Pandemie ein Geniestreich, wie wir finden. "Heute" war mit der 42-Jährigen im Gespräch und erfragte die Hintergründe des liebevollen Herzensprojektes.

1/8
Gehe zur Galerie
    Eine Wiener Künstlerin entwickelte eine speziellen Modelliermasse für Handabdrücke der Allerliebsten.
    Eine Wiener Künstlerin entwickelte eine speziellen Modelliermasse für Handabdrücke der Allerliebsten.
    ©Hearts in Hands

    "runzlige Hände"

    "Alles begann mit einem Gruselgeschenk an meinen Mann", lacht die Künstlerin Catharina Bond, als wir sie zur Idee der außergewöhnlichen Handabdrücke befragen. "Er machte sich immer darüber lustig, dass meine Hände schon so 'runzlig' seien, also wollte ich ihm eine Halskette mit meinen Gruselhänden zu Weihnachten schenken". Sie experimentierte mit Silikon und 3D-Druckverfahren, bis sie eine eigene Modelliermasse zur Verewigung entwickelte. Dem kleinen Sohn Felix gefiel der Handabruck so gut, dass er täglich mit Mamas Hand schlafen ging und sie fest gedrückt hielt.

    "Man muss einfach nur jemanden lieb haben"

    Sie machte aus dem Projekt sogar ihre Abschlussarbeit am Royal College of Arts in London, wo man weniger begeistert war. "Typisch, wenn man nicht 37 verstorbene Künstler in der Masterarbeit zitiert und sich von ihnen inspiriert zeigt", lacht sie heute, denn sie hielt an ihrer Idee fest und gründete ihr Unternehmen. "Vor allem Menschen auf Palliativstationen sind gerührt, wenn man plötzlich vom Enkelkind eine 'Hand' zum Drücken und Erinnern bekommt. Das Schöne daran ist doch, man muss nichts können oder wissen - nur jemanden lieb haben", sagt die Wienerin. 

    Für die Ewigkeit

    Unsere Redakteurin Christine Kaltenecker hat ein sogeanntes "Bondee" aus der Hand ihrer Großmutter gefertigt und stellte fest, dass die Masse sehr schwer zu beschreiben ist. "Sie ist weder hart, noch weich und man sieht wirklich jede Falte der Haut meiner Oma. Wenn ich sie jetzt in die Hand nehme, fühlt es sich wirklich so an, als würde ich meine Großmutter berühren", sagt sie fasziniert. Die Handhabe ist sehr einfach - man mischt zwei Komponenten der Modelliermasse und lässt sie dann von der Person kneten, die man gerne an der "Hand halten würde". Theorethisch wäre auch ein Pfotenabdruck des Haustieres möglich, wenn es die zehn Minuten Aushärtungszeit sitzen bleibt.

    Absurde Wünsche

    Als sie ihre Idee auch auf Messen vorstellte, kamen natürlich auch durchaus seltsame Fragen. "Meine Modelliermasse hätte auch sexuelle Handlungen beflügeln sollen", lacht die Künstlerin und erzählt weiter, "in die Nähe der Schleimhäute sollte die Masse allerdings besser nicht gedrückt werden, auch wenn sie ungiftig ist".