Gesundheit

Darum kann Nasenbohren gefährlich sein

Nicht nur Kinder, auch Erwachsene holen hin und wieder gerne einen Popel aus der Nase. Doch bohrt man ständig darin, kann das Folgen haben.

Christine Scharfetter
Ständig den Finger in die Nase zu stecken kann unangenehme Folgen haben.
Ständig den Finger in die Nase zu stecken kann unangenehme Folgen haben.
Getty Images

Kinder machen es auffällig, Erwachsene eher versteckt: Nasenbohren! Kein Wunder, denn steckt ein Popel in der Nase fest, kann das unangenehm sein, ein Fremdkörpergefühl verursachen und manchmal auch die Atmung erschweren. Also klar, dass der raus muss! Aber kann Nasenbohren eigentlich auch gefährlich sein?

Unsere Nase verfügt über ein ausgeklügeltes System: Die Nasenschleimhaut erwärmt die eingeatmete Luft auf eine körpergerechte Temperatur von rund 34 Grad. Der Schleim befeuchtet die Luft und fängt gleichzeitig Schmutz und Staub ab, damit diese nicht in die Lunge gelangen. Ist die Nasenschleimhaut jedoch zu wenig feucht, trocknet das Sekret ein und ein sogenannter Rawuza entsteht. Und der kann eben störend sein.

Infektionen und Krankheiten

Doch wer popelt, gefährdet seine Gesundheit, denn über schmutzige Finger und Fingernägel können Bakterien und Viren in den Körper gelangen. Die Keime können die Mikroorganismen, welche die Nasenschleimhaut besiedeln, aus dem Gleichgewicht bringen und so zu Infektionen und Krankheiten führen.

Gesunde Menschen mit einem stabilen Immunsystem müssen sich in der Regel aber keine Sorgen machen. Die Wahrscheinlichkeit, wegen des Nasenbohrens krank zu werden, ist relativ klein. Dennoch lohnt es sich, vor dem ausgedehnten Nasenbohren die Hände zu waschen, gerade in der Erkältungssaison. Und nach dem Popeln oder Schnäuzen sollte man sich auf jeden Fall die Hände waschen.

Dauerhafte Beschwerden

Wer aber sehr häufig und intensiv in der Nase bohrt, kann dadurch unter Nasenbluten leiden. Meist kommt das Blut vom feinen Adergeflecht, das sich bei der Nasenscheidewand befindet. Im schlimmsten Fall kann sich durch ständiges Nasenbohren sogar die Nasenscheidewand verformen und dadurch die Atmung dauerhaft erschweren.

Damit sich aber gar nicht erst mühsame Popel in der Nase bilden, kann man mit einigen Maßnahmen vorbeugen. Etwa durch die regelmäßige Anwendung von Salzwassersprays, welche die Nasenschleimhaut befeuchten und so verhindern, dass sich harte Popel bilden. Bei sehr trockener Luft können Nasenduschen helfen. Auch eine feuchtigkeitsspendende Salbe am Naseneingang kann der Bildung von Nasensekret vorbeugen.

Und übrigens: Gehörst du zu denen, die nicht nur popeln, sondern sich die Ausbeute auch gerne in den Mund stecken? Gefährlich ist das nicht. Manche Forschende glauben sogar, dadurch könnte das Immunsystem gestärkt werden.

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