Gesundheit

Krebsimpfung – Biontech startet Studien an Patienten

Noch in diesem Jahr soll es los gehen. Im Jahr 2030 will Biontech für viele Patienten eine Impfung gegen Krebs auf den Markt bringen.

Sabine Primes
Die Krebsimpfung basiert auf der mRNA-Technologie – wie auch schon der Corona-Impfstoff.
Die Krebsimpfung basiert auf der mRNA-Technologie – wie auch schon der Corona-Impfstoff.
Getty Images/iStockphoto

Der Mainzer Pharmakonzern Biontech hat einen wichtigen Schritt unternommen, um seine Krebsimpfungen auf mRNA-Basis auf den Markt bringen zu können. Die in Großbritannien vereinbarten klinischen Studien an tausenden Patienten sollen noch in diesem Jahr beginnen, berichtet der "Spiegel".

Individualisierter Impfstoff in 4 bis 6 Wochen

Dafür würden derzeit die Impfstoffkandidaten, Krebsarten und Standorte ausgewählt. Mit den britischen Partnern wolle Biontech erreichen, dass das Verfahren schon bald Behandlungsalltag werde. "Wir glauben, dass dies in größerem Umfang für Patienten vor 2030 möglich sein wird", sagte Konzernchef Ugur Sahin dem Nachrichtenmagazin.

Die Technik sei weit vorangeschritten. "So haben wir 2014 drei bis sechs Monate gebraucht, um einen individualisierten Krebsimpfstoff herzustellen, aktuell sind wir bei vier bis sechs Wochen", erläuterte der Firmengründer. "Unser Ziel ist es, deutlich unter vier Wochen zu kommen."

Erfolgsversprechende Kandidaten

Das Unternehmen erforsche derzeit mehrere mRNA-Krebsimpfstoffe. "Für einige dieser Kandidaten sehen wir Hinweise auf klinische Aktivität", meint auch die Medizinerin und Biontech-Mitgründerin Özlem Türeci. Dies bedeute, dass das Immunsystem aktiviert werde, "sodass bei einem Teil der Patienten der Krebs sichtbar kleiner wird oder verschwindet und Rückfälle seltener auftreten".