Gesundheit

Mann an äußerst seltenen Affenpocken erkrankt

Der Brite soll sich mutmaßlich in Nigeria infiziert haben und wird derzeit in einem Krankenhaus in London behandelt.

Christine Scharfetter
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Der Mann, der von einer Nigeria-Reise zurückkehrte, wird derzeit in einem Krankenhaus in London behandelt. (Symbolbild)
Der Mann, der von einer Nigeria-Reise zurückkehrte, wird derzeit in einem Krankenhaus in London behandelt. (Symbolbild)
TOLGA AKMEN / AFP / picturedesk.com

Gerade erst hat England die Omikron-Welle hinter sich gelassen und schon sorgt ein anderes Virus für Aufregung: Ein Fall von Affenpocken ist registriert worden. Ein Mann habe sich mit dem seltenen Virus mutmaßlich in Nigeria infiziert und sei dann nach Großbritannien gereist, teilte die britische Gesundheitsbehörde am Wochenende mit.

Der Mann werde in London im Krankenhaus von Spezialisten behandelt und seine Kontaktpersonen würden vorsichtshalber kontaktiert werden. Allzu viel Grund zur Sorge dürfte es laut Colin Brown von der UK Health Security Agency aber nicht geben: 

"Es ist wichtig, zu betonen, dass Affenpocken sich nicht leicht von Mensch zu Mensch verbreiten können und das Risiko für die Öffentlichkeit sehr gering ist."

Fieber, Ausschlag und Erblindung

Das Affenpocken-Virus zählt zu den Orthopoxviren und kann beim Menschen eine pockenähnliche Erkrankung verursachen. Infizierte Tiere wie Ratten oder Primaten können es durch Bisse, Nahrungsaufnahme, Tröpfcheninfektion oder Kontakt mit Blut oder Sekreten auf Menschen übertragen. Auch eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nur durch engen körperlichen Kontakt möglich.

Üblicherweise verlaufen Erkrankungen der Behörde zufolge mild und klingen innerhalb einiger Wochen ab. Allerdings kann es vereinzelt auch schwerere Fälle geben. Zu den Symptomen gehören Fieber, Kopf-, Rücken- oder Halsschmerzen, Husten, Durchfall, geschwollene Lymphknoten sowie ein Ausschlag, der oft im Gesicht beginnt und sich dann auf andere Körperteile ausbreitet. In wenigen Fällen können Erblindung und entstellende Narben als Dauerschäden auftreten. Schwere tödliche Krankheitsverläufe bleiben jedoch selten.

Pocken eigentlich ausgerottet

Die Affenpocken wurden nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erstmals 1970 in Afrika bei Menschen registriert. Sie seien seit dem nachweislich in über zehn Ländern des Kontinents aufgetreten. Die Erreger können von verschiedenen Tierarten übertragen werden. Die Viren wurden laut WHO vereinzelt durch Reisende exportiert unter anderem in die USA, nach Israel und auch schon 2018 nach Großbritannien.

Die Pocken des Menschen gelten seit 1980 nach einer großen Impfkampagne weltweit als ausgerottet.