Gesundheit

Mutter hält Kind in der Öffentlichkeit an der Leine

Alexis möchte auf Nummer sicher gehen und sichert ihre Tochter beim Einkaufen und Spaziergang mit einer Leine. Auf TikTok gehen die Wogen hoch.

Sabine Primes
Wenn Alexis mit ihrer Tochter einkaufen geht, kommt die Leine zum Einsatz. Ein Ende wird an Alexis' Handgelenk befestigt, das andere an dem des Mädchens.
Wenn Alexis mit ihrer Tochter einkaufen geht, kommt die Leine zum Einsatz. Ein Ende wird an Alexis' Handgelenk befestigt, das andere an dem des Mädchens.
tiktok/alexishealth

Diese Mutter hat eine ernsthafte Debatte ausgelöst: Sie hält ihre kleine Tochter an der Leine. Die Mutter – nur als Alexis bekannt – postete den umstrittenen Clip letztes Monat auf TikTok, wo er mittlerweile fast 13 Millionen Aufrufe verzeichnet.

In dem Video ist zu sehen, wie Alexis ihrem kleinen Mädchen, das in einem Einkaufswagen sitzt, eine rosa Leine um das Handgelenk bindet. "Ich habe es satt, dass die Welt so ist, aber ich habe es NIE satt, meine Mädchen zu beschützen", betitelte Alexis ihr virales Video. "Ich habe kein Problem damit, wie eine verrückte Mutter auszusehen. Solange meine Babys in Sicherheit sind." Das Video löste gemischte Reaktionen bei den Eltern aus, einige bezeichneten die Mätzchen der Mutter als übertrieben.

Pro & Contra

"Ich bin eine Mutter und finde das übertrieben", erklärte eine Kritikerin. Ein weiterer fügte unverblümt hinzu: "Jedes Mal, wenn ich diese Art von Videos sehe, muss ich lachen." Einige beschützende Eltern sagten jedoch, sie verstünden Alexis, während andere sagten, sie würden ihrem Beispiel im wahrsten Sinne des Wortes folgen. "Es ist mir egal, was andere sagen – ich mache das", sagte ein Unterstützer. "Mütter werden für alles, was sie tun, beschämt, egal was. Tu, was du tun musst, um deine Kinder in dieser verrückten Welt zu beschützen", fügte ein anderer hinzu.

Gefühl der Sicherheit

Nachdem ihr Video viral ging, postete Alexis einen Folgeclip, in dem sie behauptete, dass das Anleinen für Kinder auf dem Autismus-Spektrum besonders wichtig sei. "Ich habe früher mit autistischen Kindern gearbeitet, die dazu neigen, durchzubrennen." Die Verwendung einer Leine bei ihrer eigenen Tochter vermittle ihr ein Gefühl der Sicherheit. 

Die Leine komme nur beim Einkaufen oder Spaziergang zum Einsatz und würde ihre Tochter auch nicht stören, so die Mutter. "Meine Jüngste ist noch zu jung, um zu sagen, wie sie sich fühlt, aber ich glaube nicht, dass es ihr etwas ausmacht. Jedes Mal, wenn ich die Leine aus meiner Handtasche hole, streckt sie ihr Handgelenk aus. Sie spielt auch gerne damit, wenn sie einkaufen geht. Meine Älteste stört es überhaupt nicht. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass Kinder auf dem Spektrum durchbrennen", fuhr Alexis fort.

"Einfach aufpassen" reicht nicht

Auch Alexis' eigene Vergangenheit habe sie dazu veranlasst, ihr Kind an sich zu binden. "Ich wurde im Alter von acht Jahren sexuell missbraucht, was mich zwang, sehr schnell erwachsen zu werden und mir der Gefahren um mich herum bewusst zu werden. Ich lerne ständig dazu und entwickle mich weiter. Meine Frage an die Leute, die über mich urteilen, lautet daher: Wenn dieses Gerät ein Kind davor bewahren könnte, missbraucht zu werden, warum dann nicht verwenden?"

"Einfach auf das Kind aufzupassen", wie es ihr viele User in den Kommentaren schreiben, reicht Alexis nicht. "Die harte Wahrheit ist, dass man sein Baby im Arm halten und ihm direkt ins Gesicht schauen kann, und trotzdem kann jemand kommen und versuchen, es zu entführen".

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