Gesundheit

Neue Corona-Variante – weitere Fälle in Österreich

Das warme Frühlingswetter sorgt für einen Rücklauf bei den Corona-Zahlen. Doch die neue Omikron-Variante XBB.1.16 lässt Experten weiterhin rätseln.

Christine Scharfetter
Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Virus-Variantengrafik.
Die "Mutantenjäger" Luisa Cochella und Ullrich Elling mit einer Virus-Variantengrafik.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Das Corona-Expertengremium GECKO ist mit Ende dieser Woche Geschichte, doch das Virus selbst bleibt uns erhalten – zumindest in den kalten Monaten des Jahres. Denn mit dem Frühlingsbeginn und den zunehmend warmen Temperaturen sind sämtliche Corona-Zahlen – von den Neuinfektionen über die Hospitalisierungen bis zu der Belegung der Intensivstationen – nach der XBB.1.5-Welle endlich wieder rückläufig.

"Österreich befindet sich auf einem stabilen Abwärtstrend bei den Inzidenzen und den Krankenhauseinweisungen, was auch durch die Abwasserüberwachung bestätigt wird", schrieb Molekularbiologe Ulrich Elling dazu am Freitag auf Twitter. Der Wissenschaftler vom Institut für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Akademie der Wissenschaften (ÖAW) ist gemeinsam mit seinem Team für die Sequenzierungs-Überwachung in ganz Österreich verantwortlich.

Hochansteckende Variante breitet sich aus

Das derzeit "sehr" warme Wetter habe die XBB.1.5-Welle gebrochen und auch die kurz aufflammende Schwesternlinie EG.1 (alias XBB.1.9.2.1) sei schon wieder rückläufig, so der Experte. Doch derzeit sorgt eine andere Omikron-Subvariante bei Corona-Wissenschatlern rund um den Globus für schlaflose Nächte: XBB.1.16.

"Arcturus", wie die neue Variante auch genannt wird, wurde bereits in mindestens 16 Ländern nachgewiesen. Die meisten Fälle wurden dabei in Indien gezählt, gefolgt von den USA, Brunei, Singapur und Großbritannien. In Indien gab laut dem indischen WHO-Experten Vipin Vashishtha in den vergangenen Wochen einen Anstieg der Fälle um 281 Prozent.

"Es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob wir hier eine Übertragung durch die Gemeinschaft sehen werden."

In Österreich gibt es ebenfalls eine – wenn auch minimale – Zunahme der Fälle: "Mit zwei weiteren Fällen von XBB.1.16.1, die diese Woche entdeckt wurden, ist die aktuelle Gesamtzahl für Österreich auf einen Fall von XBB.1.16 und fünf Fälle von XBB.1.16.1 gestiegen", schreibt Ellling. Derzeit könne man aber noch nicht mehr sagen: "Es ist noch zu früh, um sagen zu können, ob wir hier eine Übertragung durch die Gemeinschaft sehen werden." Die Situation werde man aber sehr genau im Auge behalten.

Blockiert Immunantwort des Körpers

XBB.1.16 weist zahlreiche Mutationen auf, die auch bei ihrer Schwesternvariante XBB.1.5 zu finden sind. Hinzu kommen allerdings noch weitere Schlüsselmutationen innerhalb des Spike-Proteins, das entscheidend für die Infektion eines Menschen mit dem Virus ist: E180V, K478R und S486P.

Außerdem dürfte die Sublinie laut Experten über zusätzliche Mechanismen verfügen (ORF9b:I5T und ORF9b:N55S), die die Immunantwort des Körpers blockieren und so zu mehr Infektionen führen kann. Speziell die ORF9b-Mutationen besitzen die Eigenschaft, die Ausschüttung von Interferon zu unterdrücken und somit die Immunabwehr von Geimpften und Genesenen zu unterlaufen.

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