Gesundheit

Patientin wird 100 Kilo schwere Zyste entfernt

In Polen wurde einer 1,58 Meter kleinen Frau eine 100-Kilo-Zyste entfernt. Aus Angst hatte sie sich nicht zum Arzt getraut.

Sabine Primes
Das von der Universitätsklinik Rzeszow zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Frau mit der 100-Kilo-Zyste.
Das von der Universitätsklinik Rzeszow zur Verfügung gestellte Bild zeigt die Frau mit der 100-Kilo-Zyste.
dpa

Am 19. April 2023 kommt eine Frau in eine Klinik in Polen. Sie ist 1,58 Meter groß und wiegt 182 Kilogramm, kann sich aber noch selbstständig bewegen. Sie hat einen enormen Bauchumfang, der keine diagnostischen Tests zulässt, da die Frau nicht in den Computertomographen (CT) passt. Bei der Ultraschalluntersuchung des Bauches stellt sich heraus: Die Frau hat eine riesige Zyste. Der mit Flüssigkeit gefüllte Hohlraum hat sich an einem Eierstock der 24-Jährigen gebildet. "So eine riesige Zyste habe ich noch nie gesehen", sagt Tomasz Kluz, Leiter der Abteilung für Gynäkologie, onkologische Gynäkologie und Geburtshilfe an der Universitätsklinik in Rzeszów.

Am 25. April wird die Geschwulst operativ entfernt. Fast 100 Liter Flüssigkeit werden aus der Zyste abgelassen, die 100 Kilogramm wiegt und einen Durchmesser von einem Meter hat. "Die meisten Patienten kommen mit 20-30 Zentimeter großen Zysten ins Krankenhaus, die als groß gelten", erklärt Anna Bogaczyk von der Abteilung für Gynäkologie, Onkologische Gynäkologie und Geburtshilfe. Weitere Veränderungen des Beckens und der Bauchhöhle wurden bei der Patientin nicht festgestellt.

Angst, zum Arzt zu gehen

Obwohl die Frau bereits unter vielen Beschwerden litt, ging sie aus Angst nicht zum Arzt. Sie hatte Rückenschmerzen und ihre körperliche Verfassung war sehr schlecht. "Ich konnte nicht weit gehen, ich war kurzatmig, mein Allgemeinzustand war schlecht. Frauen mit ähnlichen Problemen sollten den Arztbesuch nicht scheuen." Jetzt will die Frau die hängende Haut loswerden, zur Arbeit zurückkehren und eine Familie gründen.

Eierstockzyste – was sind die Symptome?

Ovarialzysten sind in der Regel ohne Symptome und werden zufällig, beim Besuch beim Frauenarzt oder beim Ultraschall des Bauches entdeckt. Bei großen Zysten kann eine Frau Schmerzen im Unterbauch oder Druck auf die Blase verspüren und Menstruationsstörungen auftreten. Kleine Zysten lösen sich normalerweise spontan auf und es besteht keine Notwendigkeit für eine chirurgische oder hormonelle Behandlung.

Zysten, die große Größen erreichen, und starke Schmerzen verursachen, werden einer chirurgischen Behandlung unterzogen. Normalerweise wird die Zyste mittels Bauchspiegelung entfernt, ohne die Struktur des Eierstocks oder des Eileiters zu zerstören. Bei extrem großen Läsionen kann es notwendig sein, die Zyste zusammen mit dem Eierstock zu entfernen.

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