Gesundheit

Vierte Corona-Impfung schützt – aber nicht lange

Eine groß angelegte Studie aus Israel bringt jetzt neue Erkenntnisse zur 2. Booster-Impfung, die vor allem Personen ab 60 Jahren einen Vorteil bringt.

Christine Scharfetter
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Eine Studie aus Israel liefert weitere Erkenntnisse zur zweiten Booster-Impfung.
Eine Studie aus Israel liefert weitere Erkenntnisse zur zweiten Booster-Impfung.
Fabian Strauch / dpa / picturedesk.com

Noch immer gibt es keine offizielle Empfehlung des Nationalen Impfgremiums (NIG) für die vierte Impfung gegen das Coronavirus. Nun zeigen jedoch Daten einer groß angelegten Studie aus Israel, welche Wirkung ein solcher zweiter Booster hätte.

Demnach senkt eine vierte Dosis des Impfstoffs von BioNTech und Pfizer zwar die Raten von Covid-19 bei älteren Menschen, wie die Forscher in ihrer im Fachblatt "New England Journal of Medicine" veröffentlichten Untersuchung zeigten. Doch der Schutz vor einer Infektion scheint nur von kurzer Dauer zu sein.

Schutz vor schwerer Erkrankung

Bereits nach vier Wochen verliere die zweite Auffrischungsimpfung ihre Wirkung. Dies betreffe jedoch nur die Möglichkeit einer Ansteckung. Der Schutz vor schweren Erkrankungen ließ indes in den sechs Wochen nach der Impfung nicht nach. Weitere Folgestudien seien jedoch erforderlich, um den längerfristigen Schutz zu bewerten, erklärten die Wissenschafter.

Als Grundlage für die Studie dienten die Daten von 1,3 Millionen Menschen im Alter von über 60 Jahren des israelischen Gesundheitsministeriums zwischen dem 10. Jänner und dem 2. März. Zu diesem Zeitpunkt war die hochansteckende Omikron-Variante vorherrschend. Eine weitere Studie aus Israel zeigte im vergangenen Monat, dass ältere Menschen, die eine zweite Auffrischungsimpfung des BioNTech-Impfstoffs erhielten, eine um 78 Prozent niedrigere Sterblichkeitsrate aufweisen als diejenigen, die nur einen Booster erhielten. Israel bietet seit Jänner eine zweite Auffrischungsimpfung an.

Nur "off label" für gefährdete Personen

Die EU-Gesundheitsminister hatten die Europäische Kommission Ende März gebeten, eine Empfehlung für eine vierte Impfung für alle über 60-Jährigen zu prüfen. In den USA will die Arzneimittelbehörde FDA am Mittwoch über die Notwendigkeit zusätzlicher Auffrischungsimpfungen beraten. Dort war vor einer Woche eine zweite Auffrischungsimpfung für Menschen ab 50 Jahren mit den Impfstoffen von Biontech und Moderna genehmigt worden.

In Österreich wird die vierte Corona-Schutzimpfung aktuell hingegen nur "off label" besonders gefährdeten Personengruppen angeboten.