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Zwangsabstieg? Das droht Mattersburg nach Pucher-Aus

Mattersburg-Obmann Martin Pucher ist in einen Banken-Skandal verwickelt und tritt zurück. Welche Auswirkungen kann das auf Mattersburg haben?

Heute Redaktion
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Martin Pucher
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Mit ziemlicher Sicherheit wird der Bundesliga-Klub finanziell hart getroffen werden. Hintergrund: Klub-Boss Pucher ist gleichzeitig Vorstandschef und Kleinaktionär der Commerzialbank Mattersburg. Dort sollen jahrelang die Bilanzen manipuliert worden sein. Der gesamte Vorstand trat zurück, die Bank ist bis auf weiteres geschlossen. Weil sie auch ein Großsponsor des SV Mattersburg ist, könnte dem Team bei einem Aus für die Bank ein großer Teil des Budgets wegbrechen. Fest steht, dass Pucher – seit 1988 im Amt – die Klub-Führung abgibt. Er kündigte eine "geordnete Übergabe" an.

Bei vielen Fans ist die Sorge groß. Droht Mattersburg die Insolvenz, folgt der Zwangsabstieg in die 2. Liga? Das ist möglich. Im Falle eines Konkurses müssen die Burgenländer aus der Bundesliga absteigen. Wird ein Sanierungsverfahren eingeleitet, kann Mattersburg weiterhin im Oberhaus mitspielen. Denn wegen der Corona-Krise wurden die Lizenzregeln entschärft, ein Sanierungsverfahren bedeutet nicht mehr den Abstieg. 

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    Sollte Mattersburg ein Sanierungsverfahren benötigen, gibt es aber dennoch Konsequenzen. Konkret: Sechs Punkte Abzug in der folgenden Saison, über zwei Transferperioden dürfen nur ablösefreie Spieler geholt werden, eine Obergrenze bei den Personalkosten und keine Europacup-Teilnahme in der folgenden Saison.

    Und was passiert, wenn Mattersburg tatsächlich freiwillig auf die Bundesliga-Lizenz verzichtet? Dann könnten die Burgenländer den Platz der eigenen Amateure in der Regionalliga Ost einnehmen, was aber auch einen Wegfall der TV-Gelder bedeuten würde. Ob der Verein diesen Weg gehen will, bleibt abzuwarten.

    Die Bundesliga ist jedenfalls am Mittwochvormittag vom Verein informiert worden. Der für die Lizenzvergabe zuständige Senat 5 tritt noch am Mittwochabend zusammen, wird dann die Burgenländer zur Stellungnahme auffordern.