Politik

Linke holen zu Diskussion umstrittenen Gastredner

Heute Redaktion
Teilen
Weyman Bennett, umstrittener Gastredner in Wien.
Weyman Bennett, umstrittener Gastredner in Wien.
Bild: Screenshot Facebook

Am Freitag lädt die Organisation "Linkswende jetzt" zur Diskussion gegen Rechtsextremismus. Ihr Redner ist aber in einen Vergewaltigungsfall verwickelt.

Am 24. November sollen Teilnehmer bei der Diskussion "Der Kampf gegen Faschismus in Großbritannien und Europa" auch in über Rechtsextremismus reden, vor allem in Hinblick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung der FPÖ. Von Gruppen wie "Stand Up To Racism" und "Unite Against Fascism", die in Großbritannien gegen Rechte und Rechtsextreme auf die Straße gehen, wolle man vor allem in Hinblick auf eine mögliche Regierungsbeteiligung der FPÖ lernen.

Als Gastredner haben die Organisatoren der "Linkswende jetzt" allerdings eine höchst umstrittene Persönlichkeit eingeladen: Weyman Bennett, Sprecher von "Stand Up To Racism" und "Unite Against Fascism", wird um 19 Uhr im Wiener Amerlinghaus zum Thema Rechtsextremismus und den Kampf gegen diesen mit Teilnehmern diskutieren.

Vergewaltigungsfall

Bennett ist allerdings in einen Vergewaltigungsfall verwickelt, der einen politischen Skandal in Großbritannien ausgelöst hat. Eine junge Frau warf einem Politiker der "Socialist Workers Party" (SWP), nur unter dem Pseudonym "Comrade Delta" bekannt, vor, 2008 vor den Augen ihrer Parteikollegen missbraucht und 2011 bedroht und vergewaltigt worden zu sein. Sie sei unter Druck gesetzt worden, nicht zur Polizei zu gehen.

Nachdem sie von einem Kollegen dazu überredet worden war, vor einem Parteigremium die Anschuldigungen öffentlich zu machen, sei es 2013 zu einem "Schauprozess" gekommen. Die damals 17-Jährige sei über ihren Alkoholkonsum und darüber befragt worden, ob sie sich sicher sei, dass sie den Geschlechtsverkehr abgelehnt hätte. Statt auf die mutmaßliche Vergewaltigung und den Täter einzugehen, hätte sie sich für ihr Sex-Leben rechtfertigen müssen.

Vertuschungsvorwürfe

Zum Abschluss wurde nur gesagt, dass "Comrade Delta" entlassen würde und es ihr nicht erlaubt sei, über die Geschehnisse öffentlich zu sprechen. Der Beschuldigte wurde nie von der Polizei befragt, obwohl es weitere Anschuldigungen gegen ihn gegeben habe, der Fall wurde geschlossen. Die Partei trafen daraufhin Anschuldigungen, eine Vergewaltigung zu vertuschen und den Vergewaltiger zu schützen. Ganz vorne dabei bei jenen, die den beschuldigten "Comrade Delta" in Schutz nahmen: Weyman Bennet, Parteimitglied der SWP. Hunderte Parteimitglieder traten damals aus der Partei aus. (red)