Politik

Linz: Mehr Stimmen als Wähler im "Sondersprengel"

Heute Redaktion
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Auch am Tag nach der Hofburg-Stichwahl findet FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache keine Ruhe. Bei den Ergebnissen aus Linz wittert er auf Facebook Wahlbetrug. Das "Sondersprengel" weist nämlich laut offiziellen Ergebnissen um ein Vielfaches mehr abgegebene Stimmen als Wahlberechtigte auf. "Heute.at" klärt auf.

Auch am Tag nach findet FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache keine Ruhe. Bei den Ergebnissen aus Linz wittert er auf Facebook Wahlbetrug. Das "Sondersprengel" weist nämlich laut offiziellen Ergebnissen um ein Vielfaches mehr abgegebene Stimmen als Wahlberechtigte auf. "Heute.at" klärt auf.

Auf seiner Facebook-Seite postete Strache am Dienstag eine Auflistung der Linzer Wahlergebnisse nach Sprengeln. Was für den FPÖ-Chef "Fragen aufwirft", ist die Tatsache, dass es im sogenannten "Sondersprengel" um ein Vielfaches mehr abgegebene Stimmen als Wahlberechtigte gibt.

Das Posting wurde sofort hundertfach von seinen Anhängern geteilt. In den Kommentaren sahen sie durch die Zahlen den angeblichen Wahlbetrug als erwiesen an und forderten Strache auf, die Stichwahl anzufechten. 

Warum die Ergebnisse stimmen

Die Auflösung der vermeintlich unmöglichen Ergebnisse ist allerdings simpel und auf zu finden (siehe Screenshot rechts), von wo auch die Auflistung herstammt. Dort ist nämlich genau erklärt, was das "Sondersprengel" umfasst: zum einen "Fliegende Kommissionen" und "Besondere Wahlbehörden", aber auch die Ergebnisse der Briefwahlstimmen.

Fliegende Wahlkommissionen nennt man solche, die etwa durch Alter oder Krankheit ans Bett gefesselte Wählerinnen und Wähler aufsuchen um deren Stimmenabgabe am Wahltag zu ermöglichen. Diese sind als Wahlberechtigte im Vornherein erfasst, was sich in der Zahl der Sondersprengel-Wahlberechtigten niederschlägt.
Da das Sondersprengel aber auch Briefwahlstimmen umfasst, die bei der Auszählung aufgrund des Wahlgeheimnisses nicht den Sprengeln zugeordnet werden können, ergibt sich so eine vielfach größere Anzahl an abgegebenen Stimmen. Die Gesamtauflistung der Wahlberechtigten und abgegebenen Stimmen nur eine Zeile darunter weist deshalb auch keinerlei Unregelmäßigkeiten auf.