Österreich

Linzer Christbäume sind ein Fall für die Polizei

Heute Redaktion
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Die Posse rund um jene Christbäume, die Obdachlose vom Schlafen auf Sitzbänken im Volksgarten abhalten soll, ist eine Facette reicher. Jetzt ermittelt die Polizei.

Jetzt ist die Weihnachtsbaum-Posse von Linz ein Fall für die Polizei. Zur Erinnerung: Seit drei Jahren stehen im Linzer Volksgarten Weihnachtsbäume direkt vor den dortigen Sitzbänken (wie berichteten).

Heuer erst wurde bekannt, warum sie dort stehen. Sie sollen, so bestätigt man heute.at, Obdachlose davon abhalten, dort zu schlafen. Es gab erst viel Kritik. Und von Samstag auf Sonntag schritten Aktivisten zur Tat. Sie schnitten kurzerhand die Bäume ab.

Keine Anzeige der Stadt Linz

Das kam nicht überall gut an. Während die zuständige Abteilung der Stadt Linz die Bäume am Montagmorgen wieder aufstellte und auch Nachfrage von heute.at von einer Anzeige absieht, nahm es jemand anderer nicht so locker.

Wie die Linzer Polizei heute.at bestätigte, ging am Montag eine Anzeige wegen Sachbeschädigung gegen die unbekannten Täter ein. Nun ermittelt also die Polizei in der Sache.

SPÖ kritisiert Baier scharf

Der politisch Verantwortliche, Vize-Bürgermeister Bernhard Baier (ÖVP), sieht sich weiterhin teils heftiger Kritik ausgesetzt.

Der Fraktionschef der SPÖ Stefan Giegler ist von den jüngsten Entwicklungen am Adventmarkt im Volksgarten überrascht, nachdem Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) deutlich seine Erwartungshaltung ("Ich gehe davon aus, dass das umgehend entfernt wird") zum Ausdruck gebracht hatte.

"Die Vorgänge sind äußerst seltsam. Wir hätten uns von Vizebürgermeister Baier einen menschlicheren, christlich-sozialeren Zugang erwartet. Die Antwort, er würde dies bereits seit drei Jahren so machen, ist eine maximal bürokratische. Die Kinder könnten die Bäume auch anderswo schmücken, sie schützend vor sich zu schieben, spricht ebenfalls nicht für den Familienbund-Obmann Baier", so Giegler.