Politik

Linzer FP-Chef in Video von "Wehrsport" zu sehen

Der Fraktionsobmann der FPÖ im Linzer Gemeinderat, Sebastian Ortner, ist mit dem Vorwurf der nationalsozialistischen Wiederbetätigung konfrontiert.

Heute Redaktion
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Bild: Stadtkommunikation Linz

Wie der "Kurier" in seiner Mittwoch-Ausgabe berichtet, soll er auf einem vermutlich aus dem Jahr 1988 stammenden Wehrsport-Video gemeinsam mit Neonazi Gottfried Küssel zu sehen sein. Bei der Staatsanwaltschaft Linz liegt eine Anzeige gegen ihn vor. Ortner bezeichnete das Video als "Teil meiner Vergangenheit, von der ich mich längst distanziert habe".

Laut "Kurier" sind auf dem vierstündigen, in der Umgebung von Langenlois aufgenommenen Video führende Aktivisten der damaligen VAPO (Volkstreue außerparlamentarische Opposition) zu sehen. Gezeigt werde eine Gruppe junger Männer in Tarnkleidung, wie sie potenzielle Feinde durch Halsstiche, Kehlkopfschnitte oder Nierenstiche lautlos außer Gefecht setzen. Auch Strangulieren und der Einsatz von Schlagstöcken werde geübt, so die Zeitung.

"Habe keinen Kontakt mehr"  

"Mir war klar, dass es irgendwann auftauchen wird", so Ortner zum "Kurier", der ihn mit dem Video konfrontierte. "Es ist zwar nie öffentlich gezeigt worden, aber halt ein Teil meiner Vergangenheit, von der ich mich längst distanziert habe." Er sei im Sommer 1988 aus der VAPO ausgetreten. Ortner: "Seit damals habe ich zu Küssel keinen Kontakt mehr."

Ortner, Küssel, S. und andere wurden am 4. April wegen Verstoßes gegen das NS-Verbotsgesetz bei der Staatsanwaltschaft Linz angezeigt. "Wir prüfen, ob ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wird", bestätigte Behördensprecher Philip Christl. Der oberösterreichische Landesparteiobmann Manfred Haimbuchner stellte sich am Mittwoch hinter Ortner. Er verlangte für Ortner eine "Chance auf Resozialisierung". Die Staatsanwaltschaft Linz erachtet sich nach einer ersten Prüfung für nicht zuständig. Sie werde den Fall an die zuständige StA weiterleiten, teilte der Leiter der Medienstelle Philip Christl mit.