Politik

Liste Pilz fordert erneut billigere Cannabis-Medizin

Für Peter Kolba von der Liste Pilz ist es einfach unverständlich, warum Medikamente auf THC Basis noch immer so "sauteuer" seien.

Heute Redaktion
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Der klubobmann der Liste Pilz, Peter Kolba, kritisiert die hohen Kosten von Cannabis-Medikamenten.
Der klubobmann der Liste Pilz, Peter Kolba, kritisiert die hohen Kosten von Cannabis-Medikamenten.
Bild: Helmut Graf

"Was am Schwarzmarkt vielleicht 15 Euro kostet, kostet als Medikament rund 180 Euro", behauptet der Klubobmann der Liste Pilz, Peter Kolba, via Aussendung am Freitag. Kolba, der selbst auch ein chronischer Schmerzpatient ist, stört vor allem die Tatsache, dass diese Preise nur entstehen könnten, weil "die inzwischen absurde Verbotspolitik gegenüber Cannabis" ein Oligopol einiger weniger großer Pharmakonzerne ermöglichen würde. Diese Konzerne würden ihre Vormachtsstellung in dem noch sehr jungen Markt der legalisierten Cannabis-Medikamente ausnutzen um so die Preise zu steigern.

Kolba kritisiert Genehmigungen: "Gleicht einem Glückspiel"

Ob ein Patient in Österreich an leistbare Medikamente auf Marihuana Basis kommt oder nich, liegt momentan beinahe ausschließlich im Ermessen der zuständigen Chefärzte. Diese würden in jedem Fall gesondert entscheiden, ob die Kasse die Kosten für die Cannabis-Medikamentation übernehme, oder eben auch nicht. Kolba kritisiert vor allem die Tatsache, dass auch in Fällen, in denen die amerikanische Akademie der Wissenschaften einen Einsatz von Cannabis-Therapien empfiehlt, wie etwa bei Multipler Sklerose, Chemotherapien oder auch neuropathischen Schmerzen, oftmals diese Form der Therapie verweigert wird. "Die Genehmigungspraxis gleicht einem Glücksspiel", so Kolba.

Liste Pilz will Patienten zu billigerer Marihuana-Medizin verhelfen

Die Liste Pilz kündigte jetzt an Patienten, denen Medikamente auf THC-Basis von den Kassen verweigert wurden, auch auf rechtlichen Wege unterstützen zu wollen. Betroffene werden aufgefordert sich im Falle einer Ablehnung auf eine schriftliche Ablehnung durch einen Bescheid zu bestehen, da dieser Bescheid dann vor einem Sozialgericht bekämpft werden kann. Hier könne die Liste Pilz helfen, so Peter Kolba, außerdem werde man diese Fälle auch öffentlich machen, denn: "Das kann helfen." (red)