Coronavirus

Corona-Paukenschlag: Wien geht eigenen härteren Weg

Wiens Bürgermeister Michael Ludwig trat am Mittwoch vor die Presse und äußerte sich zur aktuellen Corona-Situation in der Bundeshauptstadt.

Andre Wilding
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com /("Heute"-Montage)

Der Countdown läuft! Am morgigen Donnerstag, dem 1. Juli, gibt es in Österreich weitere Öffnungsschritte. Im Fokus steht dabei die 3G-Regel. So können durch den Nachweis einer Testung, Genesung oder Impfung die derzeit bestehenden Regelungen weiter gelockert und die Sicherheit der Menschen dennoch bestmöglich garantiert werden.

Eine wesentliche Neuerung ab dem 1. Juli ist dabei die Wiedereinführung des Mund- und Nasenschutzes in vielen Bereichen. Dort, wo 3-G-Nachweise gelten, entfällt die Maskenpflicht grundsätzlich. Ausnahmen gibt es für Alten- und Pflegeheime sowie Gesundheitseinrichtungen.

Masken-Aus geht Ludwig zu schnell

Doch gerade die Lockerung der Maskenpflicht im Handel und den Öffis ist Wiens Bürgermeister Michael Ludwig ein Dorn im Auge. Angesichts der sich weiter ausbreitenden Delta-Variante mahnt der Stadtchef nämlich weiter zur Vorsicht. Laut dem "Standard" überlegt Ludwig daher, nicht alle geplanten Lockerungen der Regierung gänzlich zu übernehmen. Stattdessen will der 60-Jährige "darauf pochen, weiterhin Masken in Innenbereichen" zu tragen", wird Ludwig im "Standard" zitiert.

Die Entscheidung über die genauen Lockerungen in der Bundeshauptstadt ist jedenfalls bereits gefallen. Um 14.00 Uhr gibt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig im Arkadenhof des Wiener Rathauses ein Pressestatement zur aktuellen Corona-Situation in Wien und den weiteren Regeln.

Zu Beginn der Medienrunde stellte Ludwig dabei klar: "Die Delta-Variante ist deutlich infektiöser als das normale Virus. Wir sehen das bei Großveranstaltungen, wie etwa bei der EURO, wo es zu Ansteckungen auch im Freien gekommen ist. Das beste Mittel sich gegen das Virus zu schützen, ist die Impfung."

Aktion "Alles gurgelt"

Vor allem die doppelte Impfung zeige einen guten Schutz gegen die Variante. "Wir werden daher in Wien Maßnahmen setzen, um den Weg der Sicherheit weiter zu beschreiten. Wir haben günstige Rahmenbedingungen, wie dem Gurgel-Test, der eine hohe Genauigkeit hat."

"Wir wollen die Antigen-Tests auf kontrollierte Testformate beschränken, wie in den Teststraßen oder den Apotheken", so Ludwig. Er habe auch über Menschen nachgedacht, die kein Handy haben und die bei der Aktion "Alles gurgelt" mitmachen möchten. Ludwig geht hier auf die Gurgelboxen ein.

Antigen-Tests sollen in der Bundeshauptstadt in Zukunft also nur noch dann Erleichterungen bringen, wenn sie unter Kontrolle vorgenommen werden, wie etwa in Apotheken oder einer Teststraße. Die digitalen Antigen-Selbsttests als Eintrittstests sind damit Geschichte.

"Mir ist ganz wichtig, dass wir die Spitäler und Krankenhäuser schützen", so Ludwig. Man werde daher die Regelung beibehalten, dass man pro Tag einen Patienten besuchen kann. Ein Besuch ist mit einer FFP2-Maske möglich. Ein weiterer wichtiger Punkt: das Contact-Tracing!

Tests für Kinder ab 6 Jahren

In Wien werde man weiter auf das Contact-Tracing setzen, etwa auch bei einem Restaurantbesuchs. Die Registrierung in Lokalen bleibt daher weiter aufrecht. Laut Ludwig seien auch sehr Junge von Infektionen betroffen. Auch Kinder ab 6 Jahren werden in die Teststruktur einbezogen. Heißt: Kinder brauchen einen Test, wenn sie ins Schwimmbad oder ins Kindertheater möchten.

Die wichtigsten Infos im Überblick
➤ Antigen-Tests bringen nur dann Erleichterung, wenn sie kontrolliert vorgenommen worden sind – etwa in der Apotheke oder einer Teststraße.
➤ Kinder ab sechs Jahren brauchen einen Eintrittstests
➤ Registrierung in Lokalen bleibt aufrecht
➤ Bei Besuch eines Patienten im Spital gilt FFP2-Maskenpflicht
➤ Berufgsgruppen-Tests bleiben aufrecht
➤ Regeln treten ab 1. Juli in Kraft – gelten bis Ende August

Auch die Berufsgruppen-Tests werden aufrechterhalten. Wiens Bürgermeister Ludwig will mit allen Mitteln Einschränkungen im Herbst vermeiden, daher gelte es nun an jenen Regeln festzuhalten, die sich bereits bewährt haben. "Wir wollen den erfolgreichen Weg der Stadt Wien auch über die Sommermonate weitergehen."

Die Sicherheitsmaßnahmen gegen das Coronavirus – wie dem Tragen einer Maske – würden dabei auch gegen andere Infektionen schützen.

"Mit Fingerspitzengefühl kontrollieren"

"Wir werden mit Fingerspitzengefühl kontrollieren. Wir haben drei Vierer-Teams, die unterwegs sind. Wir werden stichweise kontrollieren", so Ludwig. Die Teams bestehen aus: einer Person für Sofortmaßnahmen, eine vom Marktamt sowie zwei Polizisten.

Die jetzigen Maßnahmen seien für die Zeit der Sommermonate, also bis Ende August, vorgesehen. Ein Drittel der Infizierten hätte man mit dem Contact-Tracing herausfiltern können. Auf die Frage, ob es Belohnungen für die Impfung geben werde, antwortete Ludwig: "Die Belohnung ist die Immunisierung".

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