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2:0 gegen Wattens! Rapid doch noch im Europacup

Rapid schlägt Wattens 2:0, gewinnt das Play-off-Finale der Bundesliga gesamt mit 4:1 und spielt im Sommer um die Conference-League-Teilnahme.

Sebastian Klein
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Torschütze Robert Ljubicic und Emanuel Aiwu jubeln über den Sieg im Play-off.
Torschütze Robert Ljubicic und Emanuel Aiwu jubeln über den Sieg im Play-off.
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Rapid gewinnt das letzte Saisonspiel im Allianz Stadion gegen die WSG Tirol. Nach dem 2:1 im Hinspiel am vergangenen Donnerstag setzen sich die Hütteldorfer am Sonntag im Rückspiel des Play-off-Finales vor 10.400 Zuschauern mit 2:0 durch, sichern sich das letzte Europacup-Ticket der Bundesliga.

Rapid ging als Tabellenfünfter aus der Meistergruppe ins Play-off. Wattens gewann die Qualirunde und das Play-off-Halbfinale gegen den LASK.

Ljubicic-Traumtor als Dosenöffner

Robert Ljubicic bringt die Wiener am Sonntag in seinem vielleicht letzten Spiel für den Klub mit einem Traumtor per Distanzschus in Führung (29.). Der Mittelfeldmotor wird mit einem Wechsel zu Dinamo Zagreb in Verbindung gebracht.

An der Ausgangslage für die Gäste ändert das noch wenig: Sie brauchen durch die Auswärtstorregel ohnehin zwei Treffer. In der zweiten Halbzeit erhöhen sie dann auch den Druck, bringen Rapid in mehreren Situationen ins Wanken. Goalie Paul Gartler kann sich mehrfach mit guten Paraden auszeichnen.

In der Schlussphase freut sich der eingewechselte Stürmer Nicolas Binder über sein Premierentor in der Bundesliga (87.), macht mit dem 2:0 alles klar.

Für Rapid endet eine durchwachsene Saison also versöhnlich. Der Sieg im Play-off bedeutet, dass die Wiener nächste Saison in der zweiten Qualirunde der Conference League einsteigen, drei Hürden bis zur Gruppenphase überstehen müssen. Die erste Qualirunde startet am 21. Juli, noch vor dem Ligastart.

Rapid-Fans des Block West wenden sich mit Plakaten gegen die Klubführung.
Rapid-Fans des Block West wenden sich mit Plakaten gegen die Klubführung.
Facebook, Initiative Rapid

Die Stimmung in West-Wien ist dennoch angespannt. Die Fans protestieren im nicht ausverkauften Heimstadion, indem sie verspätet auf der Tribüne erscheinen. Mit Transparenten wenden sie sich gegen die Klubführung: "Leere Versprechen und Schönrederei: Eure Zeit ist bald vorbei." Rapid spielte im Saisonfinish aufgrund mehrere Verletzungen und dem Streik des inzwischen fristlos entlassenen Ex-Kapitän Filip Stojkovic teils mit einer Rumpfmannschaft mit zahlreichen Kickern, die von den Amateuren hochgezogen wurden. Der zu dünne Kader und die mangelnde sportliche Ambition werden den Verantwortlichen zum Vorwurf gemacht.

Die Stimmen

Ljubicic: "Wir sind glücklich, dass wir das geschafft haben. Riesen Kompliment an die Mannschaft. Wir haben unser Ziel erreicht. Jetzt sind wir erleichtert. Jetzt geht's in den Urlaub. Mein Tor hat mir gut gefallen. So eines habe ich in der Bundesliga noch nicht gemacht. Schön. Nein, Abschiedsgeschenk will ich noch nicht sagen. Es gibt noch nichts zu sagen. Ich freue mich jetzt einfach auf den Urlaub." Auf eine weitere Nachfrage will der Rapid-Spielmacher vor dem "Sky"-Mikrofon nicht mehr über den kolportierten Wechsel zu Dinamo sprechen.

Rapid-Trainer Ferdinand Feldhofer: "In meiner Ära war das wichtigste Ziel, ins obere Play.off zu kommen. Das haben wir geschafft. Wir hatten viele Probleme. Da ist man gleich einmal Fünfter. Wenn man die ganzen Nebengeschichten, Verletzungen etc. mitnimmt, kann man trotzdem auf die Jungs stolz sein."

Feldhofer auf die Frage, ob es auch Momente gegeben habe, die er sich vor seinem Amtsantritt anders vorgestellt hatte: "Ja, hat's gegeben. Das muss ich zugeben. Mitte des Frühjahrs habe ich mich schon einmal gezwickt, was da alles los ist."

Rapid-Sportchef Zoran Barisic: "Es war ganz wichtig für uns, dass wir diese schwere Saison positiv abschließen. Platz fünf war enttäuschend. Da geht es nicht nur um Qualität sondern auch die Nerven in so einem Play-off-Spiel. Es war verdient, dass wir uns qualifiziert haben für den internationalen Bewerb."

Barisic über die Kaderplanung: "Wir hatten sehr junge Spieler auf dem Platz. Das bereitet uns Freude. Es ist nicht unbedingt aus der Not geboren. Es ist schon unser Plan, mit vielen jungen Spielern zu arbeiten. Es wird viele neue Gesichter geben, einen riesigen Umbruch. Wir werden viele neue Spieler begrüßen, aber auf unsere jungen Spieler nicht vergessen. Wir müssen und wollen uns breiter aufstellen. Nicht nur für den internationalen, auch für den nationalen Bewerb. "

Barisic auf den möglichen Abschied von Ljubicic: "Möglicherweise. Oder, ja … Ich möchte dem Robert Ljubicic ein Riesen-Kompliment aussprechen, wie er sich entwickelt hat. Wir werden sehen, wo die Reise hingeht." Sky-Reporter Johannes Brandl entgegnet: "Also der Transfer zu Dinamo ist in trockenen Tüchern?" Barisic: "Wenn Sie das sagen, dann ist das so." Brandl: "Ich muss gar nichts sagen. Sie haben es gesagt und das ist okay so …"

Auf Wunschspieler Guido Burgstaller und Leih-Stürmer Ferdi Druijf angesprochen, sagt Barisic: "Es sind beides Personalien, die wir gerne haben wollen. Das liegt aber nicht immer nur an uns. Natürlich würde ich es mir wünschen, dass beide kommen."

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    Die turbulente Rapid-Saison 2021/22 zum Durchklicken
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