Rücktritt mit Tränen, dann stieg Strolz ins Taxi

"Ich bin der Pilot meines Lebens" - mit diesen Worten könnte man den "Abflug" des NEOS-Chefs zusammenfassen. Matthias Strolz trat um 12 Uhr im Presseclub Concordia vor die Kameras. Zum wohl letzten Mal als Vorsitzender der Partei.

"Pionierphase" beendet

Zu Beginn der Rede deutete Strolz bereits an, dass sein Abgang wohl etwas länger dauern wird: In seinen ersten Sätzen erklärte er schon, dass er die Partei "schrittweise" übergeben wird. Zuvor wollte er aber ein paar persönliche Worte loswerden.

Strolz erzählte über seinen Werdegang als Politiker. Er habe schon immer "große Lust" gehabt, eine Partei zu gründen, die Angst hätte ihn aber lange Zeit davon abgehalten. Vor der Nationalratswahl im Jahr 2013 entschloss man sich zu dem Schritt, die NEOS ins Leben zu rufen.

Die Partei sah Strolz offenbar immer als eine Art Start-Up. Dazu meint er: "Mit der Salzburg-Wahl vor gut zwei Wochen haben wir unsere Startup-Phase erfolgreich abgeschlossen. Alles was wir ab jetzt machen, tun wir nicht mehr zum ersten Mal." Seit dem Jahresbeginn sei dem 44-Jährigen klar gewesen, dass 2018 das Jahr der Amtsübergabe sein würde. Der Abschluss dieser "Pionierphase" hätte ihn wohl auch zu dem Schritt bewegt.

Kampf mit den Tränen

"So wie mich mein Herz in die Aufgabe einer Parteigründung gerufen hat, so sagt mir die Stimme meines Herzen nun, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, die Führungsverantwortung zu übergeben", erklärt Strolz.

Anschließend wird es emotional: Strolz holt ein Glücksschwein und einen "Flügelheber" hervor. Die habe er von seiner Tochter mitbekommen. Anschließend erklärt er, dass er dankbar sei, dass ihm das Leben diese Aufgabe mit auf den Weg gegeben hat. Kurz darauf wird es still. Strolz kämpft mit den Tränen, seine Stimme zittert. Nachdem er sich einige Sekunden lang gesammelt hat, bedankt er sich bei seinen Mitstreitern, seiner Frau und seiner Familie.

"Auf zur Freiheit"

Für Strolz ist auch klar, dass NEOS das Potenzial zu einer 20-Prozent-Partei hat. Dafür müsste man aber neue Weichen legen, erklärt er am Rednerpult. Der Startschuss für die neuen Wege soll im Juni fallen - dort will er den Parteivorsitz im Rahmen einer Mitgliederversammlung übergeben.

Die Zukunft für seine Partei sei eine gute. Strolz ist optimistisch und schließt seine 25-minütige Rede ab: "Auf zur Freiheit. Auf zum Glück. Auf ein Wiedersehen. Dankeschön." Matthias Strolz hat seine Flügel gesenkt.

Hier können Sie die Pressekonferenz nochmal nachlesen:

(slo)