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Lkw-Lenker mit 3 Promille bot Polizisten 'Bakschisch'

Heute Redaktion
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Arbeitsalltag eines Straßenkontrolleurs des deutschen Bundesamts für Güterverkehr. Symbolfoto
Arbeitsalltag eines Straßenkontrolleurs des deutschen Bundesamts für Güterverkehr. Symbolfoto
Bild: picturedesk.com

Im Führerhaus des 48-Jährigen fand sich bei der Kontrolle ein ganzer Flaschenfriedhof. Den Polizisten machte der Mann schließlich ein unmoralisches Angebot.

Nach einem Hinweis von Verkehrsteilnehmern haben Beamte der Bayrischen Autobahnpolizei am Mittwochabend auf der A3 an der Rastanlage Spessart-Süd einen stark alkoholisierten bulgarischen Lkw-Fahrer aus dem Verkehr gezogen.

Der Sattelzug des Mannes war gegen 21.40 Uhr Verkehrsteilnehmern und einer Autobahnstreife in Fahrtrichtung Süden aufgefallen, weil er in starken Schlangenlinien fuhr und dabei "zwei Fahrstreifen brauchte".

Bei der sich anschließenden Kontrolle auf der Rastanlage Spessart stellten die Beamten im Führerhaus zahlreiche leere und angetrunkene Schnaps- und Bierflaschen und in der Atemluft des 48-Jährigen einen Atemalkoholgehalt von 3,12 Promille fest! Damit war die Fahrt des Mannes mit seinem mit Stückgut beladenen Zug beendet. Er musste sich einer Blutprobe unterziehen.

Lkw-Lenker bot "Bakschisch"

Dabei nützte es ihm auch nichts, dass er den Beamten wiederholt und in klarere Absicht ein "Bakschisch" in Höhe von 500 Euro bot, wenn sie ihn ohne Strafanzeige laufen lassen würden. "Diese offensichtlich in anderen Ländern noch verbreitete 'Verfahrensweise zur Regelung der Angelegenheit' fanden die Beamten in rechtsstaatlicher Hinsicht nicht zielführend", wie die Bayrische Polizei in ihrer Aussendung schreibt.

Mit Nachdruck hätten die Deutschen abgelehnt und neben des Verfahrens wegen Trunkenheit im Verkehr ein weiteres Strafverfahren wegen versuchter Bestechung eingeleitet. Für beide Verfahren musste der Bulgare eine Sicherheitsleistung hinterlegen.

Nachdem es sich offensichtlich um einen Wiederholungstäter handelte – gegen den Trucker ist bereits ein weiteres Verfahren wegen Trunkenheit im Verkehr in Nordrhein-Westfalen anhängig – wurde ihm der Führerschein abgenommen und sichergestellt.

Der Sattelzug, bestehend aus einer bulgarischen Zugmaschine und einem deutschen Auflieger, und sein offensichtlich alkoholkranker Fahrer wurden später von einem durch die Spedition entsandten Ersatzfahrer übernommen.

(red)