Fussball

Deutschland-Trainer Löw gibt Rücktritt bekannt

Paukenschlag im deutschen Nationalteam! Bundestrainer Joachim Löw gab bekannt, nach der EM im Sommer 2021 zurückzutreten

Erich Elsigan
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Jogi Löw tritt ab.
Jogi Löw tritt ab.
Imago

Im Sommer endet die Ära Jogi Löw! Der 61-jährige Fußball-Fachmann bat den DFB, seinen ursprünglich bis zur WM 2022 laufenden Vertrag unmittelbar mit Abschluss des EM-Turniers zu beenden. Der Wunsch wird erfüllt. 

"Ich gehe diesen Schritt ganz bewusst, voller Stolz und mit riesiger Dankbarkeit, gleichzeitig aber weiterhin mit einer ungebrochen großen Motivation, was das bevorstehende EM-Turnier angeht", wird Löw in einer Aussendung zitiert. "Stolz, weil es für mich etwas ganz Besonderes und eine Ehre ist, mich für mein Land zu engagieren. Und weil ich insgesamt fast 17 Jahre mit den besten Fußballern des Landes arbeiten und sie in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Mit ihnen verbinden mich große Triumphe und schmerzliche Niederlagen, vor allem aber viele wunderbare und magische Momente – nicht nur der Gewinn der Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien. Dankbar bin und bleibe ich gegenüber dem DFB, der mir und der Mannschaft immer ein optimales Arbeitsumfeld bereitet hat."

Kein sofortiger Rücktritt

Einen sofortigen Rücktritt schließt Löw aus. "Für die bevorstehende Europameisterschaft verspüre ich weiterhin den unbedingten Willen sowie große Energie und Ehrgeiz. Ich werde mein Bestes geben, unseren Fans bei diesem Turnier große Freude zu bereiten und erfolgreich zu sein. Ich weiß auch, dass dies für die gesamte Mannschaft gilt."

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    gepa-pictures.com, Imago Images

    Löw stieß 2004 zur deutschen Nationalmannschaft, nachdem er in Österreich bei Tirol (Meister) und der Austria tätig war. Kurios: Bei den "Veilchen" wurde er als Tabellenführer gefeuert. Zunächst war der ehemalige Kicker als Assistent von Jürgen Klinsmann tätig, im August 2006 übernahm er den DFB-Teamchef-Posten.

    Bierhoff: "Unsere Wege trennen sich"

    DFB-Direktor Oliver Bierhoff erklärt: "Joachim Löw und ich haben fast 17 Jahre lang eng zusammengearbeitet. Wir durften gemeinsam so viel erleben und auch zusammen durchstehen. Es ist schon ein besonderes Verhältnis, das vor allem von absolutem Vertrauen geprägt ist. Unter Jogi stand die Nationalmannschaft wieder für Spielfreude und attraktiven Offensivfußball, diese Mannschaft und ihre Spieler haben sich unglaublich mit ihm entwickelt. Ich bedauere, dass sich nach der EURO unsere Wege beruflich voneinander trennen. Persönlich werden wir verbunden bleiben. Daran aber denke ich im Moment nicht, zumal ich weiß, dass Jogis volle Konzentration und Energie in den nächsten Wochen und Monaten einzig und allein der Vorbereitung auf die Europameisterschaft gelten. Uns verbindet im Sommer weiterhin ein großes gemeinsames Ziel."

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      Österreich besiegte Deutschland mit 2:1. "Heute" hat die besten Bilder.
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      (Bild: GEPA-pictures.com)

      DFB-Präsident Fritz Keller sagt in einer ersten Reaktion: "Ich habe großen Respekt vor der Entscheidung von Joachim Löw. Der DFB weiß, was er an Jogi hat, er ist einer der größten Trainer im Weltfußball. Jogi Löw hat den deutschen Fußball wie kaum ein anderer über Jahre hinweg geprägt und international zu höchstem Ansehen verholfen. Nicht nur aufgrund seiner sportlichen Errungenschaften, sondern auch wegen seiner Empathie und Menschlichkeit. Dass er uns frühzeitig über seine Entscheidung informiert hat, ist hoch anständig. Er lässt uns als DFB somit die nötige Zeit, mit Ruhe und Augenmaß seinen Nachfolger zu benennen."

      Seit 0:6 schwer angezählt

      Der Rückzug von Löw kommt zwar überraschend, hat aber eine Vorgeschichte. Schon seit mehreren Monaten steht der Coach in der Kritik – spätestens seit dem 0:6 im November gegen Spanien war er angezählt. Experten, Fans und auch Teile der Mannschaft stießen sich zudem daran, dass Routiniers wie Thomas Müller oder Mats Hummels trotz Top-Leistungen bei ihren Vereinen aussortiert wurden.

      Fakt ist: Die Diskussion um die Nachfolge ist voll entbrannt. Als Top-Favorit gilt Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Aber auch Hansi Flick (Bayern) werden gute Chancen nachgesagt.

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