Niederösterreich

Logistik-Park in Oeynhausen nun Fall für Gewerbepolizei

Ein Logistik-Park-Projekt im Bezirk Baden regt weiter auf. Die BH lässt gewerbepolizeiliche Maßnahmen einleiten. Der Betreiber will weiterbauen.

Erich Wessely
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Logistik-Park: Bauarbeiten laufen weiter
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Das Logistik-Park-Projekt in Oeynhausen bei Traiskirchen (Bezirk Baden) lässt weiter die Wogen hochgehen. 

Zu den Hintergründen: Die "DLH - Deutsche Logistik Holding" plant einen e-Log-Park "Vienna South". Das Projekt in Oeynhausen werde laut Homepage "nach modernsten Logistik-Standards entwickelt und besticht durch die optimale Lage nur 25 Kilometer südlich von Wien sowie perfekter Verkehrsanbindung zur A2-Südautobahn und Bundesstraße B17. Diese Entwicklung richtet sich besonders an e-commerce-Unternehmen, die Bauweise berücksichtigt e-cological-Trends und nachhaltige Standards, dokumentiert durch DGNB Gold-Zertifizierung. Auf dem 35.000 Quadratmeter großen Grundstück werden vier Hallen mit einer Gesamtfläche von 19.000 Quadratmetern entwickelt, der Baustart erfolgt im Q3/2021, die Fertigstellung ist für Q2/2022 geplant."

So weit die Eckdaten des Projekts. Doch nach dem Baustart im Herbst kamen kürzlich gewerberechtliche Probleme hinzu, die Bewilligung fehlt, es kam zu Auffassungsunterschieden zwischen dem Projektbetreiber und der BH Baden - und vor allem auch aufgebrachten Anrainern, die sich zur "Bürgerinitiative Oeynhausen" zusammenschlossen.

Sorge von Anrainern: Mehr Lkw im Ortskern

Die Sorge von Anrainern: Zunehmender Lkw-Verkehr, Schwerfahrzeuge, die durch den Ortskern durchrasen, Lärmbelästigung. Zudem sei man in das Projekt von Anfang an nicht eingebunden gewesen.

Ärgerlich laut aufgebrachten Anrainern: Trotz eines derzeitigen Baustopps werde einfach weitergearbeitet.

Gewerbepolizeiliche Maßnahmen

"Heute" fragte bei der Bezirkshauptmannschaft Baden nach: "Es handelt sich nach wie vor um ein offenes, anhängiges Genehmigungsverfahren, ein Genehmigungsbescheid liegt noch nicht vor. Im Hinblick auf die Bauarbeiten werden gewerbepolizeiliche Maßnahmen eingeleitet", so Bezirkshauptfrau-Stellvertreter Martin Hallbauer in einer schriftlichen Stellungnahme.

Im "Heute"-Gespräch verteidigt DLH-Geschäftsführer Christian Vogt die Vorgehensweise. Man habe bereits im Vorjahr sowohl die Baugenehmigung als auch die gewerberechtliche Genehmigung beantragt, die Baugenehmigung sei flott von der Gemeinde im Oktober erfolgt. Der Gewerbe-Genehmigungsbescheid lasse aber weiter auf sich warten, "durch Corona ist es zu Verzögerungen gekommen, bestimmte Sachen wurden nachgereicht. Aber alle offenen Fragen konnten geklärt werden. Eine Genehmigung ist jetzt im April vorgesehen", erklärt Vogt. So lange könne er aber nicht warten.

Mieter für Park bereits gefunden

Das Unternehmen habe einen Vertrag mit einem Bauunternehmen, schon jetzt seien durch die Verzögerungen "400.000 Euro verlorengegangen". Deshalb habe man beschlossen, wieder zu arbeiten. Mögliche Strafen müsse er einfach in Kauf nehmen.

Übrigens: Einen Mieter für das Areal habe DLH bereits gefunden. Ein Elektrotechnik-Unternehmen "mietet den ganzen Park", der Mietvertrag sei erst vor wenigen Tagen unterzeichnet worden. Die Fertigstellung des Parks ist für September geplant.

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