Österreich

Lokalvergaben am Donaukanal ärgern Bezirke

Heute Redaktion
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Mehrere Lokalflächen am Wiener Donaukanal wurden neu vergeben.
Mehrere Lokalflächen am Wiener Donaukanal wurden neu vergeben.
Bild: Helmut Graf

Mehrere Flächen am Wiener Donaukanal wurden nun von der Stadt neu an Lokalbetreiber vergeben. Die Bezirke Innere Stadt und Leopoldstadt fühlen sich und die Bürger übergangen.

Die Neuvergabe der Flächen entlang des Donaukanals – "Heute" berichtete – ohne die Bezirke und die Bürger entsprechend einzubinden "ist ein schlechter Stil und sachlich einfach völlig unverständlich", betonen die Bezirksvorsteher Markus Figl (Innere Stadt, ÖVP) und Uschi Lichtenegger (Leopoldstadt, Grüne). Der Donaukanalraum sei für die Lebensqualität in der Stadt zu wichtig, um ihn "allein nach kommerziellen Gesichtspunkten zu betrachten", kritisieren die Bezirkschefs. Vielmehr müsse er "Aufenthalts- und Erholungsraum bleiben, der auch für ältere Menschen und Eltern mit Kleinkindern attraktiv ist".

Neuaufstellung der DHK gefordert

Daher fordern sie eine Neuaufstellung der ausschreibenden Donauhochwasserschutz-Konkurrenz (DHK), durch welche die Bezirkseinbindung bei zukünftigen derartigen Projekten gewährleistet werden müssten.

"Die Bezirksvertretung arbeitet seit Jahren gemeinsam mit dem Magistrat intensiv an einer qualitativen Verbesserung im Sinne der Erhaltung eines konsumfreien Erholungsortes. Dazu wurden auch mehrere Anträge beschlossen. Insbesondere betrachten wir mit Sorge, dass das 'Feuerdorf' einen Zuschlag bekommen hat, gegen den klaren Wunsch des Bezirkes und obwohl dieses Gebiet in der Donaukanal Petition der Stadt als Ermöglichungsfläche ausgewiesen ist. Insgesamt ist dies ein Beispiel, wie ein Stadtenwicklungsverfahren nicht verlaufen sollte – intransparent und ohne vorausschauende Planung", kritisiert City-Bezirksvorsteher Markus Figl.

Bezirk und Bürger miteinbeziehen

"Die Einbeziehung der BürgerInnen sollte gerade in einem Projekt, das derart viele Leute betrifft, eine Selbstverständlichkeit sein, das gebietet schon alleine die Transparenz. Gerade die vorhandene Petition zeigt deutlich, wie sehr der Donaukanal den Menschen am Herzen liegt", betont Leopoldstadt-Bezirksvorsteherin Uschi Lichtenegger am Freitag in einer Aussendung.

Figl und Lichtenegger beziehen sich bei ihrer Kritik auf die Petition "Donaucanale für alle – Bürgerinitiative Donaukanal für eine ordnungsgemäße, partizipative Gestaltung des Donaukanals". Diese wollen einen "lebenswerten, attraktiven Donaukanal für alle". Die Unterzeichnenden fordern unter anderem eine Einhaltung des Masterplans Donaukanal und der Donaukanalpartitur – welche klar Flächen ohne Konsumationszwang sowie Ermöglichungsräume festlegen – sowie Einbindung der Bürger bei der Gestaltung des Donaukanals. (Red)