Politik

SPÖ-EU-Kandidat regt mit "Nazion"-Tweet auf

Luca Kaiser ließ sich für die SPÖ als EU-Kandidat aufstellen. Prompt sorgten einige Tweets des Sohnes von Kärntens LH Peter Kaiser für Wirbel.

Heute Redaktion
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Luca Kaiser (24) von der Kärntner SPÖ soll bei der kommenden EU-Wahl für die Sozialdemokraten ins Rennen gehen. Das wurde am Dienstag seitens der Partei verkündet. Er erhielt den sechsten Listenplatz. Die Namensliste der Kandidaten aus Kärnten sollte am Parteitag am 24. November beschlossen werden.

Kurz nach Bekanntwerden der Kandidatur von Luca Kaiser wurde die Online-Plattform "Kärnten ohne Maulkorb" aktiv und hatte alte Tweets des 24-Jährigen ausgegraben. Im Jänner zwitscherte der Sohn von Landeshauptmann Peter Kaiser etwa: "Österreich ist eine Nazion mit einem scheiß Innenminister. #kickl"

Zudem bezeichnete er Reinhold Lopatka (ÖVP) in einem Tweet von September 2017 als "größte Krätzn der Österreichischen Innenpolitik" – und gab auch noch weitere fragwürdige (und zum Teil wohl unüberlegte) Kommentare von sich.

Die ÖVP reagierte erbost, Karl Nehammer forderte Konsequenzen: "Ein Landeshauptmann-Sohn beschmutzt öffentlich das Ansehen Österreichs", so der VP-Generalsekretär. "Wer so über dieses Land denkt, sollte sich überlegen ob er Österreich tatsächlich in Europa repräsentieren möchte und kann."

FPÖ fordert Rücktritt

Nicht überraschend kam auch der Aufschrei seitens der FPÖ, die den sofortigen Abzug von Kaiser als Spitzenkandidat bei der EU-Wahl forderten. "Er ist ungeeignet für eine politische Spitzenfunktion und vor allem dafür, die Interessen der Österreicher im EU-Parlament zu vertreten", so der Kärntner FPÖ-Chef Gernot Darmann in einer Aussendung. Auch für den freiheitlichen Generalsekretär Christian Hafenecker steht fest: "Herr Kaiser hat hier sofort die Konsequenzen für seine Heimatbeschimpfung zu tragen und als Spitzenkandidat zurückzutreten."

Kaiser nimmt Wortwahl zurück

Fast genauso schnell wie die Kritik der Freiheitlichen folgt nun auch die Reaktion seitens der SPÖ. Luca Kaiser entschuldigte sich für seine Wortwahl und erklärt in einem Statement die Hintergründe. "Ja, die Wortwahl war aus einem emotionalen Moment heraus überspitzt und geht zu weit. Daher nehme ich sie auch in der Form zurück. Es war niemals meine Absicht, wie es mir jetzt fälschlicherweise zu unterstellen versucht wird, Österreich und oder seine Bevölkerung zu beleidigen", so Kaiser in einer Stellungnahme am Donnerstag.

Er erklärte zudem, dass er jenen Tweet, der sich gegen Innenminister Kickl (FPÖ) richtete, als erste Reaktion auf dessen Ankündigung "Flüchtlinge in Lagern konzentrieren" zu wollen, verfasst hatte. Diesbezüglich stellt der 24-Jährige weiter klar: "Dass wir mit Herbert Kickl den gefährlichsten Innenminister der zweiten Republik haben, dabei bleibe ich!" Papa Peter Kaiser hat bisher übrigens nicht Stellung bezogen.

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