Wien

Wien zahlt 400 Euro monatlich für neue Ausbildung

Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke präsentierten am Dienstag ein Corona-Millionenhilfspaket für Wien.

Stefanie Riegler
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Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag, 16.02.2021 bei der Pressekonferenz zum neuen Corona-Hilfspaket.
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig am Dienstag, 16.02.2021 bei der Pressekonferenz zum neuen Corona-Hilfspaket.
HELMUT FOHRINGER / APA / picturedesk.com

Seit Montag ist es fix: Gastronomie, Tourismus und Kultur bleiben noch länger geschlossen. Erste Öffnungsschritte sind erst "rund um Ostern" geplant.

Auch keine Öffnung der Schanigärten

Auch Schanigärten dürfen bis dahin nicht öffnen, betonte Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei der Pressekonferenz am Montag. Gasthäuser und Hotels sind bereits seit 15 Wochen geschlossen, bis Ostern wären es dann rund 150 Tage, die der Branche verloren gehen. Am 1. März wird die Situation neu evaluiert.

Die Betriebe erhalten natürlich weiterhin Unterstützung. Auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig und Finanzstadtrat Peter Hanke präsentierten am Dienstag ein Millionenhilfspaket. 

120 Mio. Euro für Wiener Arbeitsmarkt

Für den Wiener Arbeitsmarkt werden 120 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, wie Ludwig am Dienstag bei einer Pressekonferenz bekannt gab. Aufgrund der Corona Pandemie sind im Vergleich zum Jänner 2020 um 26,4 Prozent mehr WienerInnen auf Jobsuche.

Deshalb schafft die Stadt Wien ein umfangreiches Arbeitsmarktpaket. Das gilt auch für die Generation 50plus, die besonders stark von der Arbeitslosigkeit betroffen ist.

"Insgesamt haben bisher 850 Personen im Rahmen der Job-Offensive 50 Plus wieder einen Job gefunden. Und zwar in ganz unterschiedlichen Branchen", erklärte Ludwig am Dienstag.

Unterstützung für die Gesundheitsbranche

Konkret geht es darum, Branchen, die ein Wachstumspotential haben, finanziell zu unterstützen, so der Bürgermeister. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Gesundheits- und Pflegeberufen.

Laut einer Studie des Dachverbandes Wiener Sozialeinrichtungen "Pflegebedarfsprognose Langzeitpflege Wien" werden in Wien bis 2030 allein im ambulanten Bereich mehr als 9.000 zusätzliche MitarbeiterInnen benötigt.

"Angesichts dieser Fakten ist es ein Gebot der Stunde, arbeitslosen Wienerinnen und Wienern eine reale Chance zu geben, an Qualifizierungsprogrammen für zukunftssicheren Jobs im Gesundheits- und Pflegebereich teilzunehmen", so Ludwig. Gemeinsam mit dem "waff" (Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds) wurde ein Modell zum "Wiener Ausbildungsgeld" erarbeitet. Hier handelt es sich um ein Stipendienmodell in der Höhe von 400 Euro monatlich.

400 Euro monatlich für Pflegeausbildung

Es soll längere Ausbildungen, etwa zur Pflegefachassistenz oder das Diplom für Gesundheits- und Krankenpflege auch für Arbeitslose, die finanziell nicht gut dastehen, leistbar machen. Für das Ausbildungsgeld sind alleine 31,5 Mio. Euro veranschlagt.

"Wir können uns diese 120 Millionen Euro leisten, weil wir in den letzten Jahren gut gewirtschaftet haben. Wir sind mit diesem Ausbildungsgeld die ersten in Österreich", betonte Finanzstadtrat Peter Hanke. 

Mit dieser neuen Ausbildungsinitiative werden laut Hanke in den nächsten zweieinhalb Jahren 4.100 Ausbildungsplätze für arbeitslose Wienerinnen und Wiener, die sich umorientieren und einen gefragten Gesundheits- und Sozialberufen ergreifen wollen, geschaffen.

Die Eckpunkte der neuen Initiative:

- 4.100 arbeitslose WienerInnen bekommen bis Ende 2023 die Chance auf eine Ausbildung für Gesundheits-, Pflege- und Sozialberufe und damit die Aussicht auf einen zukunftssicheren Job.

- Erstmals können auch Fachhochschulausbildungen absolviert werden (z.B. diplomierte Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, Hebammen).

- Für Ausbildungen, die 12 Monate und länger dauern, gibt es zusätzlich zum gesetzlichen Anspruch aus der Arbeitslosenversicherung das Wiener Ausbildungsgeld in der Höhe von 400 Euro monatlich.

- Das Wiener Ausbildungsgeld kann nicht nur für Ausbildungen im Bereich Gesundheit und Pflege, sondern auch für Ausbildungen der Gemeinde Wien in der Elementarpädagogik/ Kindergartenbetreuung in Anspruch genommen werden.

Waff und AMS bieten alle Infos zur Ausbildung

Arbeitsuchende, die sich für einen Gesundheits,- Pflege,- oder Sozialberuf interessieren, können sich entweder an den /die AMS Berater/in wenden oder sich unter Jobs plus Ausbildung auf www.waff.at informieren. Zusätzliche Infos sowie Einblicke in Ausbildungen und die verschiedenen Berufsbereiche, gibt die waff App "Kann ich Pflege?".

Wer sich genauer informieren will, kann dafür auch die online-Sprechstunde des waff nutzen. Sobald die Entscheidung für eine bestimmte Ausbildung, z.B. Pflegefachassistenz gefallen ist, finden BewerberInnen alle Ausbildungsstarts auf der waff-website. Dort gibt man seine Daten und seinen Wunschtermin ein.

Damit wird man direkt zur Ausbildungseinrichtung verlinkt und bewirbt sich. Dann absolviert man ein Auswahlverfahren. Durchläuft man das positiv, wird man in die Ausbildung aufgenommen. Die theoretische Ausbildung erfolgt in einer Ausbildungseinrichtung, die praktische in unterschiedlichen Ausbildungsunternehmen.

Während der Qualifizierung ist man durch das AMS und das Wiener Ausbildungsgeld finanziell abgesichert. Das Wiener Ausbildungsgeld gilt nicht nur für Ausbildungen im Bereich Gesundheit und Pflege, sondern auch für Ausbildungen der Gemeinde Wien in Elementarpädagogik, also Kindergartenbetreuung. Bis Ende 2023 können insgesamt 4.101 WienerInnen in Ausbildungen einsteigen, für die man auch das Wiener Ausbildungsgeld bekommt.

Konkrete Ausbildungen sind für rund 1.760 PflegeassistentInnen (12 Monate), 590 PflegefachassistentInnen (24 Monate), 300 FachsozialbetreuerInnen (24 Monate), 60 Medizinische FachassistentInnen (23 Monate), 490 BachelorabsolventInnen (Gesundheit und Krankenpflege, medizinisch-technische Dienste und Hebammen (36 Monate), 270 AssistenzpädagogInnen (36 Monate) und 630 ElementarpädagogInnen Kolleg (12 Monate) vorgesehen.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com