"Alles ist besser als das Verhältnis der Beiden", meint Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SP) zu Herbert Kickl und VP-Obmann Christian Stocker. Die Koaltionsgespräche stehen auf der Kippe. Im Ernstfall stehe die SPÖ für neue Regierungsgespräche bereit, die Hand sei in Richtung ÖVP "ausgestreckt", so Ludwig. "Ich kann mir vieles vorstellen, um einen Kanzler Kickl zu verhindern."
Es gehe nun darum, "über Parteigrenzen hinweg, Stabilität herzustellen. Wenn Kickl scheitert, liegt der Ball beim Bundespräsidenten." Neuwahlen seien die "letzte Konsequenz" – und würden wohl erst nach der Wien-Wahl im Herbst 2025 über die Bühne gehen.
Soweit soll es aber gar nicht erst kommen. Ludwig kann sich nun auch für eine Koalition zwischen ÖVP und SPÖ erwärmen – aber nur unter bestimmten Voraussetzungen. Denn Schwarz-Rot hätte im Nationalrat nur eine hauchdünne Mehrheit von einem Mandat. "Da müsste man diszipliniert sein", so Ludwig zu "Heute". Es wäre aber denkbar, wenn Neos oder die Grünen eine solche Regierung unterstützen würden. Dann wäre die Koaltion im Nationalrat abgesichert. "Es geht für die SPÖ darum, Verantwortung zu übernehmen", so Ludwig.
Mit einem Bundeskanzler Kickl würde sich Österreich von einem EU-freundlichen zu einem Putin-freundlichen Land" verändern. "Der ÖVP muss sich der schweren Verantwortung für unser Land bewusst sein. Die SPÖ ist bereit für eine konstruktive Lösung."