Wien
Darum warnt Ludwig die Wiener vor "schwieriger Zeit"
Er rechne im Herbst mit erhöhten Zahlen, erklärt Wiens Bürgermeister Michael Ludwig im "Heute"-Talk. Wie er einen Lockdown verhindern möchte.
Es ist ein düsteres Szenario, welches Wiens Bürgermeister von den kommenden Wochen zeichnet. Angesichts der stetig steigenden Corona-Infektionszahlen und der sinkenden Impfbereitschaft, rechnet Michael Ludwig im "Heute"-Interview mit einer "schwierigen Zeit, die im Herbst auf uns zukommt".
"Die Pandemie ist noch nicht vorbei"
"Ich habe den Medien entnommen, dass es immer wieder Aussagen aus der Regierung gibt, die Pandemie sei vorbei. Ich würde meinen, sie ist auch für die Geimpften nicht vorbei", stellt der Wiener Landeschef klar - und schärft mit neuen Corona-Regeln nach. Um einen Lockdown im Herbst zu verhindern, wird die Teststrategie in der Bundeshauptstadt ab Herbst geändert.
Ab 1. September werden PCR-Tests nicht mehr 72 Stunden, sondern nur noch 48 Stunden lang gültig sein. Antigen-Schnelltests gar nur noch 24 Stunden. Im Falle von Kindern unter 12 Jahren bleibt die Gültigkeit wie bisher aufrecht.
Anders als seine Kollegen, habe Ludwig noch vor dem Sommer gewarnt, dass die Corona-Zahlen in die Höhe steigen würden. Aus diesem Grund hatte er sich damals auch einen Sonderweg für die Stadt Wien gewählt – etwa die Beibehaltung der Maskenpflicht in Supermärkten, die im Rest des Landes entfallen war.
Abfuhr für kostenpflichtige Coronatests und 1G-Regel
Dem Vorschlag der Ärztekammer, Gratis-Coronatests abzuschaffen, erteilt der Wiener Bürgermeister abermals eine Abfuhr. Selbst wenn die Bundesregierung sagen würde, wir verlangen ab 15. Oktober für Tests Geld, wäre das "keine gute Entscheidung des Bundes, da man dann völlig den Überblick verliert", so Ludwig.
„"Lockdown? Ich werde alles daransetzten, dass das nicht stattfindet" - Michael Ludwig“
Auch von den 1G-Plänen seines SPÖ-Gesundheitsstadtrates Peter Hacker hält er - noch - wenig. "Die wichtigste Maßnahme gegen das Virus ist das Impfen, es wird nur nicht ausreichen. Es wird notwendig sein, dass wir die umfassende Teststruktur, die wir in Wien eingerichtet haben weiter aufrechterhalten und ausbauen." Auch er werde, obwohl doppelt geimpft, mehrfach pro Woche PCR-getestet: "Denn auch als Geimpfter kann man das Virus weitergeben".