Oberösterreich
Luger zu Klimabonus: "Regierung bestraft Stadtbewohner"
Erst tobte Wiens Bürgermeister Ludwig (SPÖ) wegen der Steuerreform ("Ungleichbehandlung"), jetzt greift auch Linz-Bürgermeister Luger (SPÖ) Kurz an.
Teil der von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) vorgestellten Steuerreform ist auch der sogenannte Klimabonus, wir berichteten. Jeder Österreicher ab 18 bekommt generell 100 Euro. Allerdings: Wer am Land lebt, bekommt mehr – nämlich bis zu insgesamt 200 Euro.
Diese Grafik zeigt, wer wo wie viel bekommt:
Das bedeutet auch: Wer im Mühlviertel wohnt und einen PS-starken Allrad-SUV fährt – der auch dementsprechend Sprit-Durst hat und bei der Fahrt kiloweise CO2 aus den Auspuffrohren bläst – bekommt einen höheren Klimabonus als eine Person, die in Linz brav alle Wege klimaschonend mit den Öffis zurücklegt.
Zunächst hatte sich schon Wiens Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) darüber aufgeregt. Er spricht "von einer nicht erklärbaren Ungleichbehandlung von Städtern gegenüber Bewohnern ländlicher Gebiete".
Luger ist für eine Stadtpauschale
Jetzt kommt auch vom Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) deswegen scharfe Kritik an der Steuerreform von Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und Vize Werner Kogler (Grüne).
"Stadtbewohner verursachen weniger CO2 und werden dafür jetzt von der Bundesregierung auch noch bestraft. Wer sich ein Haus am Land baut, dort den Boden versiegelt und täglich mit dem Auto in die Stadt pendelt, schadet dem Klima deutlich mehr als Bewohner der Städte. Trotzdem hat die Bundesregierung vor, solche CO2-Sünder mit Geld zu belohnen", so Luger.
Und weiter: "Das Leben in der Stadt ist teurer als am Land – und die Pendlerpauschale verstärkt dieses Ungleichgewicht. Will die Bundesregierung den Klimaschutz wirklich fördern, dann setzt sie eine Stadtpauschale ein, mit der den Bewohnern der Städte die höheren Lebenskosten kompensiert werden. Jede Übersiedlung vom Land in die Stadt senkt den CO2-Ausstoß."