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Lunge aus Belgien, Niere aus Luxemburg

Heute Redaktion
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Die Spanier spenden mehr Organe als andere Europäer. Aber warum eigentlich? Das von der EU-Kommission hochgelobte "spanische Modell" unterscheidet sich de facto nicht vom österreichischen. In Österreich (ebenso wie in Spanien) gilt jeder Mensch im Falle eines Hirntodes als potenzieller Organspender - außer er hat sich zuvor in ein Widerspruchsregister eintragen lassen.

Die Spanier spenden mehr Organe als andere Europäer. Aber warum eigentlich? Das von der EU-Kommission hochgelobte "spanische Modell" unterscheidet sich de facto nicht vom österreichischen. In Österreich (ebenso wie in Spanien) gilt jeder Mensch im Falle eines Hirntodes als potenzieller Organspender – außer er hat sich zuvor in ein Widerspruchsregister eintragen lassen.

"Der Unterschied liegt nicht an den Gesetzen, sondern in der Koordination der Spenden", erklärt Univ. Prof. Walter Klepetko. Der Lungenspezialist ortet zudem eine Motivationskrise. Zwar gebe es jährlich 400 angebotene Spenderlungen, weil Österreich gut vernetzt ist, an anderen Organen würde es aber mangeln. "Früher gab es für Organspenden eine gewisse Begeisterung, heute ist sie Routine geworden."

Vor allem sei sie mit viel Arbeit und hohen Kosten verbunden. Denn ein verfügbares Organ alleine reicht nicht. Auch für aufwendige Operationen müssen Ressourcen bereitstehen. Daher Klepetkos Appell: aktive Unterstützung der Spitäler! Denn was die Spanier können, das könnten wir auch.