Österreich

Lungeninfarkt! Schönborn sagt für Weihnachten ab

Heute Redaktion
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Kardinal Christoph Schönborn erlitt vor knapp zwei Wochen einen Lungeninfarkt, wie die "Kathpress" nun mitteilte. Er muss alle Gottesdienste zu Weihnachten absagen.

Gottes eifrigster Diener ist doch ernster erkrankt als gedacht. Wiens Erzbischof hatte Anfang Dezember einen Lungeninfarkt erlitten. Kardinal Christoph Schönborn (74) sei aber bereits "auf dem Weg der Besserung", wie die "Kathpress" am Mittwoch mitteilte. Der Infarkt sei als Folge einer Lungenembolie aufgetreten, rechtzeitig erkannt und gut behandelt worden, teilte die Erzdiözese Wien mit.

Kardinal muss auf Kur gehen

Für Weihnachten muss der Gottesmann dennoch absagen. Auf dringendes ärztliches Anraten hin, plant er nun, eine mehrwöchige Kur anzuschließen und bis in den Jänner hinein keine Termine wahrzunehmen. Bei den Gottesdiensten zu Weihnachten und bei der ORF-Charityaktion "Licht ins Dunkel" muss er sich also vertreten lassen.

Rücktritt bereits eingereicht

Anlässlich seines 75. Geburtstages am 22. Jänner 2020 reichte der angeschlagene Schönborn beim Papst bereits im November seinen Rücktritt ein. Ob der Heilige Vater in Rom der Bitte entspricht, ist noch nicht bekannt. Kirchenkenner gehen angesichts des Gesundheitszustandes von Christoph Schönborn allerdings stark davon aus. Möglich ist aber, dass Franziskus den 74-jährigen Schönborn darum bittet, noch so lange im Amt zu bleiben, bis ein geeigneter Nachfolger gefunden ist. Einen entsprechenden Dreier-Vorschlag schickt Apostolische Nuntius dann nach Rom. Die letzte Entscheidung liegt beim Papst. Ungeklärt ist auch, ob Österreich überhaupt noch einmal einen Kardinal bekommt; Franziskus hat schon andernorts überraschend auf Nachbesetzungen verzichtet. Der Kardinalstitel wird auf Lebenszeit verliehen und ist das höchste katholische Amt nach dem des Papstes, der als Gottes Stellvertreter auf Erden gilt. Sollte Wien keinen Kardinal mehr bekommen, wäre der Schönborn-Nachfolger einfach "Erzbischof". Erzbischöfe gibt es bisher zwei in Österreich. Christoph Schönborn für Wien, Franz Lackner für Salzburg.