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Lungenkrebs: Häufigste Todesursache bei Frauen

Heute Redaktion
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Bild: Fotolia

Die neben dem Pankreaskarzinom wohl gefährlichste und tödlichste Krebsart, das Lungenkarzinom, setzt zum Sprung an: Laut einer neuen Studie wird bereits im Jahr 2015 Lungenkrebs in Europa die häufigste Krebs-Todesursache bei Frauen sein - und damit das Mammakarzinom überholen. In Großbritannien und in Polen ist das bereits der Fall.

in Europa die häufigste Krebs-Todesursache bei Frauen sein - und damit das Mammakarzinom überholen. In Großbritannien und in Polen ist das bereits der Fall.

Die wissenschaftliche Untersuchung geht für das Jahr 2013 von rund 1,3 Millionen Todesopfern durch bösartige Erkrankungen in den 27 EU-Mitgliedsländern aus - rund 737.700 Männer und etwa 576.500 Frauen.

In absoluten Zahlen bedeutet das einen Anstieg seit dem Jahr 2009 (etwa 718.500 an Krebs verstorbene Männer und 563.200 Frauen). Rechnet man aber die Altersentwicklung ein, so nahm die Mortalität durch bösartige Erkrankungen bei den Männern um sechs Prozent und bei den Frauen um vier Prozent ab.

Mehr Lungenkrebs-Tote

Eine tragische Entwicklung spielt sich beim Lungenkarzinom ab:

Während insgesamt die Krebsmortalität abnimmt, steigt die Sterblichkeit durch Lungenkarzinome in allen Staaten.
Auf der anderen Seite sinkt die Mammakarzinom-Sterblichkeit. Sie ging seit 2009 um sieben Prozent zurück.
2013 kann man von fast 88.900 Todesfällen durch Brustkrebs in Europa (14,6 pro 100.000 Frauen; 15 Prozent der Krebs-Todesfälle) ausgehen, während die Zahl der Opfer von Lungenkarzinomen auf rund 82.600 steigt (14 pro 100.000 Frauen). Das sind 14 Prozent der Krebs-Todesfälle. Seit 2009 bedeutet das einen Zuwachs um sieben Prozent.


Ein Experte denkt, dass wenn diese für Brust- und Lungenkarzinome gegensätzlichen Trends anhalten, wird schon im Jahr 2015 das Lungenkarzinom die häufigste Krebsursache bei Frauen in Europa sein.

Das ist bereits in Großbritannien und in Polen der Fall. Dort ist die Lungenkarzinom-Sterblichkeit mit 21,2 bzw. 17,5 Toten pro 100.000 Frauen pro Jahr am höchsten.

Krebs durch Rauchen

Die Lungenkrebserkrankungen - um die 90 Prozent sind auf das Rauchen zurückzuführen - sind das Spiegelbild des Tabakkonsums nach 20 bis 30 Jahren. Der Anstieg der Zahl der Opfer in Großbritannien wird zum Beispiel auf den Trend zum Zigarettenkonsum unter den Frauen ab den 1960er- und 1970er-Jahren zurückgeführt.

Erst ab 2020 dürfte in Europa der Zuwachs bei der Lungenkarzinom-Mortalität bei den Frauen abflachen, weil auch in dieser Bevölkerungsgruppe auf europäischer Ebene bereits ein Rückgang der Raucherinnen-Quoten registriert wird.

Das Grundproblem liegt beim Lungenkarzinom vor allem darin, dass die Diagnose für eine heilende Operation zumeist zu spät gestellt wird. Pro Jahr erkranken weltweit mehr als 1,6 Millionen Menschen an einem Lungenkarzinom. Nach zwei Jahren leben deshalb nur noch etwa 20 Prozent der Betroffenen.

Weltweit wird zumindest bei Risikopersonen - bei Rauchern mit jahrzehntelangem Tabakkonsum - versucht, die Früherkennung zu verbessern. Das könnte Erfolge bringen. Darauf deutete erstmals eine wissenschaftliche Studie hin, die im Jahr 2010 von US-Wissenschaftern veröffentlicht wurde: Durch regelmäßige Computer-Tomografie-Untersuchungen bei langjährigen Rauchern hatte man die Mortalität bei Lungenkrebs infolge der vermehrten Früherkennung um 20 Prozent senken können.

2.400 Sterbefälle

Die Daten aus Österreich: Trotz des Rückgangs der altersstandardisierten Neuerkrankungsrate der bösartigen Lungentumore bei den Männern in Österreich um 20 Prozent in den vergangenen zehn Jahren, war Lungenkrebs mit knapp 2.400 Sterbefällen im Jahr 2010 die häufigste Krebstodesursache bei den Männern.

Für Frauen stieg die altersstandardisierte Neuerkrankungsrate seit 2000 um 18 Prozent an. Die Sterblichkeit an Lungenkrebs erhöhte sich bei den Frauen im selben Zeitraum um 15 Prozent. Im Jahr 2010 starben 1.266 Frauen an einem bösartigen Lungentumor.

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