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Luttach-Raser weiß nicht, wie viele er getötet hat

Stefan L. bleibt in Untersuchungshaft. Den Grund dafür kennt er. Allerdings weiß er nicht, wie viele Menschen bei der Tragödie gestorben sind.

Heute Redaktion
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In der Nacht auf Sonntag raste der 27-Jährige mit seinem Audi TT in eine Reisegruppe aus Deutschland. Er selbst hatte zum Unfallzeitpunkt 1,97 Promille im Blut, kam verletzt ins Krankenhaus und im Anschluss sofort ins Gefängnis, wo er vorerst auch bleiben wird.

Bei ersten Gesprächen bereute er seine Tat zutiefst: Er meinte, lieber wäre er gestorben als jemand anderes. Nun stellt sich heraus: Stefan L. weiß gar nicht, wie viele Menschen er getötet hat.

Was er aber wohl weiß, ist, wie viel seine Haftpflichtversicherung nun an die Hinterbliebenen und Verletzten zahlen muss. Mindestens 6,2 Millionen Euro müssen ausgeschüttet werden. Der Lenker selbst muss keinen Cent aus eigener Tasche zahlen.

Stefan L. droht eine Haftstrafe von bis zu 18 Jahren. Grund dafür ist ein neues Gesetz, welches seit 2015 in Italien existiert.

Dem Senat in Rom war das Delikt "fahrlässige Tötung", welches normalerweise für Verkehrsunfälle vorgesehen ist, zu lasch. In dem Fall drohten dem Lenker zwei bis sechs Jahre Haft. Man wollte härtere Strafen, besonders wenn der Lenker unter Einfluss von Drogen oder Alkohol stand.

Bei dem tödlichen Unfall drohen Stefan L. nun bis zu zwölf Jahren Haft. Die Strafe kann jedoch auf 18 Jahre erhöht werden, wenn mehr als eine Person ums Leben kommt. Der Führerschein soll zudem bis zu 30 Jahre eingezogen werden.