Gold und Waffen gefunden

Luxus-Villa, Geheimtresor – so lebt Clan von Schamanin

Bei einer Razzia in einer Villa im Speckgürtel von Wien stießen Ermittler auf einen Millionen-Schatz in einem Geheimversteck. Der Clan lebte im Luxus.
Christian Tomsits
09.02.2025, 11:30

Die unglaubliche Geschichte einer selbsternannten Schamanin (44), die zumindest einem gutgläubigen Opfer aus Wien-Döbling Hunderttausende Euro "weggezaubert" haben soll, sorgte für Schlagzeilen. Mit dem Versprechen, "Aura" zu heilen und Dämonen zu vertreiben, die Tod und Unheil bringen würden, konnte die 56-Jährige geködert werden. Verängstigt übergab die Frau ihr gesamtes Vermögen der an die wildfremde "Wahrsagerin", die versprach, es nach einer "rituellen Reinigung" wieder zurückzubringen – dann aber über alle Berge verschwand.

Umso ironischer, dass der 29-jährige Sohn der gesuchten Frau nun wegen des Verdachts der Geldwäsche gefasst wurde – wir berichteten. Und tatsächlich: Die Dimensionen im verglasten Luxus-Anwesen des angeblichen Immobilenentwicklers (23 Zimmer, vier marmorierte Badezimmer, fünf Schlaf-Suiten) machten selbst erfahren Ermittler sprachlos: In der riesigen Villa residierten zehn Verwandte der Verdächtigen (darunter vier kleine Kinder), überall lag Bargeld in unterschiedlichen Währungen und teils hohen Beträgen herum.

Was Ermittler eine Beitragstäterschaft des Familienmitglieds – "wie es in solchen Fällen deliktypisch" sei – vermuten lässt? In einem Zimmer tauchten okkulte Gegenstände (Weihrauch, rote Fäden, Haarlocken und Tarotkarten) sowie ein Tastenhandy auf, das von der "Wahrsagerin" für Anrufe benutzt worden sein soll.

Michael Babic (Kanzlei Rast & Musliu) vertritt in der Causa.
zVg

Und: Im hinter einer Geheimtüre versteckten Tresorraum – in dem man 25 (!) Kilo Gold und rund sechs (!) Millionen Euro Bargeld sicherstellte – lagen ausgerechnet gleich gebündelte 200er-Noten, wie jene der 670.000 Euro, die das bisher einzig bekannten Opfer in Baden (NÖ) an die Schamanin übergeben haben will. Für alle genannten Personen – insbesondere den 29-jährigen inhaftierten Mandanten von Michael Babic – gilt die Unschuldsvermutung. "Es wird sich herausstellen, dass er mit der Sache nichts zu tun hat", so der Jurist.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 09.02.2025, 16:46, 09.02.2025, 11:30
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