Coronavirus

Mach besser das nicht vor der Corona-Impfung

Die Nebenwirkungen der Covid-19-Impfung sind zwar in der Regel harmlos, aber mitunter auch unangenehm.

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Die Corona-Impfung kann Reaktionen auslösen.
Die Corona-Impfung kann Reaktionen auslösen.
EXPA / APA / picturedesk.com

Die gute Nachricht vorweg: Die wenigsten Geimpften erfahren nach dem Pieks gegen das Coronavirus Sars-CoV-2 schwerwiegende Nebenwirkungen. In der Regel spüren sie gar nichts oder leiden vorübergehend unter unangenehmen, aber soweit harmlosen Nebenwirkungen wie Müdigkeit, Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen. Dagegen werden wie bei anderen Impfungen, die ähnliche Symptome provozieren können, fiebersenkende Schmerzmittel empfohlen. Das deutsche Robert-Koch-Institut etwa führt in seinem Merkblatt ausdrücklich Paracetamol als Beispiel an.

Doch zu solchen Präparaten sollte man besser nicht zu früh greifen. Das raten Forschende der University of British Columbia in Kanada nun in einer Preprint-Studie.

Reduzierte Wirksamkeit

Wie das Team um den Pharmakologen Mahyar Etminan in der noch nicht von unbeteiligten Fachleuten begutachteten Arbeit schreibt, könnten prophylaktisch und zu rasch nach der Impfung eingenommene Schmerz- und Fiebermittel die Wirksamkeit der Covid-19 Impfungen beeinträchtigen.

Die Autoren verweisen auf eine 2009 im Fachmagazin "The Lancet" erschienene Untersuchung. Laut dieser hat bei der Impfung von Kindern die gleichzeitige Einnahme von Paracetamol zur Vorbeugung von Nebenwirkungen die Bildung von Antikörpern im Vergleich zu einer Kontrollgruppe signifikant vermindert. Zur Vorsicht rieten auch die US-Gesundheitsbehörden CDC und die Weltgesundheitsorganisation WHO, so die Wissenschaftler: Beide Institutionen rieten von der Einnahme von fiebersenkenden Mitteln vor oder unmittelbar zur Impfung ab. In den Tagen nach der Impfung spreche hingegen nichts gegen eine Einnahme. Laut einer Studie aus dem Jahr 2014 hat die Gabe von Paracetamol bereits nach sechs Stunden keinen Einfluss mehr auf die Immunantwort.

Ausmaß unklar

Die Frage, ob Fieber- und Schmerzmittel die Impfantwort unterdrücken können, gelte für viele Impfungen und nicht nur für jene gegen Covid-19, zitiert Aerzteblatt.de. Thomas Herdegen vom Institut für Experimentelle und Klinische Pharmakologie der Universität Kiel: Man wisse, dass Präparate wie Para­cetamol, Ibuprofen, Naproxen, Diclofenac und andere die pseudogrippalen Begleitreaktionen als Nebenwirkungen einer Impfung effektiv abschwäch­ten.

Unklar sei jedoch, "ob und wie stark eine solche Reduktion die Immunantwort klinisch relevant schwächt." Der Institutsdirektor geht davon aus, dass "zumindest bei Patienten mit eingeschränkter Immunantwort oder Immunisierung" mit einer solchen zu rechnen ist.

Folgenreiche Unwissenheit

Die genauen Auswirkungen von Fieber- und Schmerzmittel auf die Wirksamkeit von Impfstoffen und insbesondere denen gegen Covid-19 zu kennen, ist sowohl aus Sicht der kanadischen Forscher als auch der von Herdegen wichtig – nicht nur für die betroffenen Personen, wie die "Pharmazeutische Zeitung" schreibt: "Ein nicht vertretbarer Einsatz dieser Medikamente könnte erhebliche Auswirkungen auf die öffentliche Gesundheit haben."

So sei etwa vorstellbar, dass "dass ein Abraten des Einsatzes eines fiebersenkenden Arzneimittels möglicherweise zur Folge haben könnte, dass Geimpfte auf eine zweite Dosis verzichten." Zwar bieten die Vakzine von Pfizer/Biontech, Moderna und AstraZeneca schon bereits nach der ersten Gabe einen hohen Schutz, aber auch der liegt unter dem, was sich mit einer zweiten erreichen ließen.

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