Coronavirus

Macht neue Corona-Mutation die Impfung wirkungslos?

Nachdem in England eine neue Variante des Coronavirus entdeckt wurde, sind Wissenschaftler und Politiker besorgt. Macht sie die Impfung wirkungslos?

Jochen Dobnik
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Am 28. Dezember starten die Corona-Impfungen in Wien und Niederösterreich.
Am 28. Dezember starten die Corona-Impfungen in Wien und Niederösterreich.
Picturedesk

Das Timing für das Auftauchen der neuen Variante mit dem Namen VUI2020/12/01 könnte passender nicht sein. Just an dem Tag, an dem der Startschuss für die Corona-Impfungen in den 27 EU-Staaten gefallen ist, wird in England eine neue Variante des Coronavirus entdeckt, welche um 70 Prozent ansteckender sein soll ("Heute" hat berichtet). Wird die Corona-Impfung jetzt obsolet?

Impfstoffe haben Vorteil

"Die zentrale Frage ist: Wie beeinflussen Mutationen die Immunantwort?", erklärt der Virologe und Leiter des Projekts Mutationsdynamik von SARS-CoV-2 in Österreich, Andreas Bergthaler der "Kleinen Zeitung". Eine Untersuchung der Virusmutation, welche schon in Nerzen in Dänemark gefunden wurde, zeige, dass dadurch das Virus von Antikörpern nicht mehr so gut erkannt wird.

"Nun ist es aber so, dass eine Impfung immer viele verschiedene Antikörper auslöst: Sollten nun Antikörper auf diesen einen Baustein des Virus nicht mehr so gut reagieren, gibt es noch genug andere, die wirken. Ich denke, es ist sehr unwahrscheinlich, dass eine Mutation eine Impfung völlig unwirksam macht – aber selbst wenn eine solche Mutation auftritt, haben wir durch die modernen RNA-Impfstoffe einen großen Vorteil: Wir könnten die RNA-Sequenz rasch verändern, das ist deutlich einfacher als bei älteren Impfstoffformen", gibt Bergthaler Entwarnung.

Rasante Mutationen

Sorgen bereitet ihm höchstens die Geschwindigkeit der Mutation. Denn prinzipiell sammle das Coronavirus im Durchschnitt etwa zwei Mutationen pro Monat. "Jetzt haben wir es mit einer Virusvariante zu tun, die insgesamt 17 Mutationen enthält", so der Experte. 

Was jetzt wichtig ist: "Wir müssen uns so aufstellen, dass wir Virusveränderungen engmaschig beobachten können und gegebenenfalls reagieren können. Ob sich das Virus stärker verändern wird, weil die Impfung zu greifen beginnt, kann man heute nicht sagen. Welche Rolle immunsupprimierte Patienten spielen, könnte noch eine wichtige Frage werden."

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