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Frauen tanzen aus Solidarität mit Maedeh

Heute Redaktion
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Weil sie "sittenwidrige" Tanzvideos postete, wurde die Iranerin Maedeh Hojabri verhaftet. Jetzt tanzen Frauen auf der ganzen Welt mit ihr mit.

Der Schuss geht für die iranischen Sittenwächter nach hinten los: Nachdem bekannt geworden war, dass Maedeh Hojabri in Teheran festgenommen wurde, weil sie auf Instagram zu Popliedern getanzt hatte, tauchen auf Social Media immer mehr Videos mit tanzenden Frauen auf.

Unter den (übersetzten) Hashtags #Tanzen_ist_kein_Verbrechen und #Wir_werden_alle_tanzen unterstützen Iranerinnen die junge Frau, die vergangenen Freitag dazu gezwungen wurde, im staatlichen Fernsehen Reue zu zeigen und sich für ihre Beiträge zu entschuldigen. Auch Frauen in europäischen Städten posten mittlerweile Tanzvideos, mit denen sie ein Zeichen ihrer Solidarität mit Maedeh Hojabri setzen.

Überall wird getanzt

"Ich tanze, um den Behörden zu zeigen, dass sie mir meine Freude und Hoffnung nicht wegnehmen können, indem sie junge Mädchen wie Maedeh verhaften", twitterte eine Nutzerin aus dem Iran.

Blogger Hossein Ronaghi kommentierte: "Wenn man Leuten in anderen Ländern erzählt, dass 17- und 18-jährige Mädchen fürs Tanzen verhaftet werden, mit dem Vorwurf, es sei sittenwidrig, während Kinderschänder frei herumlaufen, dann würden sie nur lachen. Weil das für sie unvorstellbar wäre."

Wie BBC berichtet, hat die iranische Sittenpolizei strenge Vorschriften, was Tanzen angeht. So darf eine Frau nicht mit Männern tanzen, außer es sind Mitglieder ihrer Familie. Maedeh Hojabri hatte sich in ihren Videos außerdem ohne den für Iranerinnen in der Öffentlichkeit obligatorischen Hidschab gezeigt.

(kle)