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Mäderl wegen Corona daheim, ist Kiga-Platz weg?

Corona ist nicht nur für Risikopatienten gefährlich, auch gesunde Personen und Kinder können starke Folgeschäden davontragen. Ein Wiener ist besorgt.

Rhea Schlager
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Felix D. fühlt sich hilflos.
Felix D. fühlt sich hilflos.
Leserreporter

Die Zahlen der an Corona neuinfizierten Personen steigt mit jedem Tag weiter an, ein zweiter Lockdown, obwohl dieser verhindert werden soll, wird von Politikern immer wieder in den Mund genommen. Felix D. (Name von der Redaktion geändert) ist ein besorgter Vater, der seine Tochter aufgrund der steigenden Zahlen nicht mehr in den Kindergarten schicken möchte, aber damit riskiert, dass sie ihren Platz verlieren könnte.

"Ich habe Angst um meine Tochter, vor allem, weil die Folgeerkrankungen auch bei Kindern sehr ausgeprägt sein können", erklärt er frustriert. "Aber wenn ich sie nicht mehr in den Kindergarten schicke, würde sie ihren Platz dort verlieren und dann müssten wir einen neuen suchen."

"Habe Angst um meine Tochter"

Mit Ende August soll, laut Felix D., eine Regelung ausgelaufen sein, die besagte, dass Kinder, die Zuhause bleiben würden, ihren Platz nicht verlieren würden. "Ich verstehe nicht, wieso das nicht weiterhin so geregelt werden kann", erzählt der Vater weiter. "Ich bin verzweifelt, weil es mir so vorkommt, als würde meine Angst und meine Tochter nicht ernst genommen werden."

Vor allem macht sich Felix D. auch Gedanken um eine unfaire Behandlung von Seiten der MA 10 und dem Stadtrat. "Auf meine Fragen wurde bisher nicht eingegangen und ich denke, dass in zwei bis drei Wochen wieder eine ähnliche Regelung kommen wird. Nur, dass diese Eltern den Platz für ihre Kinder, im Gegendsatz zu mir, immer noch haben werden."

"Sicherheitsmaßnahmen werden getroffen"

"Gemäß den Vorgaben des Bildungsministeriums wurden in den Wiener Kindergärten umfangreiche Maßnahmen getroffen, damit ein möglichst sicherer Kindergartenbesuch stattfinden kann", erklärt Michaela Zlamal, Pressesprecherin des amtsführenden Stadtrats. "Diese Maßnahmen müssen den Eltern auch transparent kommuniziert werden. Haben Eltern Zweifel an den gesetzten Maßnahmen oder Fragen, die am Kindergartenstandort nicht beantwortet werden können, steht die Wiener-Kindergärten-Corona-Hotline unter 01 90141 zur Verfügung."

"Während des Lockdowns war die Versorgung von Kindern in elementaren Bildungseinrichtungen nur für Familien mit sogenannten 'systemrelevanten Berufen' vorgesehen", so Zlamal weiter. "Daher musste sichergestellt werden, dass die anderen Kinder, die nicht kommen durften, ihren Kindergartenplatz nicht verlieren. Die Stadt Wien hat daher Sonderregelungen getroffen und Sonderförderungen ausgeschüttet."

Corona-Ampel für neue Regelung

"Aufgrund neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und dadurch, dass das Virus noch länger unser Leben bestimmen wird, braucht es einen Umgang damit, der Kinder in ihrer physischen und psychischen Entwicklung nicht gefährdet", schreibt Zlamal. "Daher gibt es nun explizit die Empfehlung, dass Kinder in den Kindergarten und in die Schule gehen sollen."

Eine Ausnahme soll es für Kinder mit relevanten Grunderkrankungen geben, wobei bei positiven Fällen in der Bildungseinrichtung individuelle Lösungen gesucht werden sollen.

"Für den Fall, dass die Corona-Ampel für Kindergärten auf rot stehen sollte, wird die Kindergartenpflicht (letztes Jahr vor der Schule) ausgesetzt", erklärt Zlamal. "Alle anderen Kindergartenjahre sind in Österreich freiwillig. Wenn Eltern aus persönlichen Überlegungen entscheiden, ihr Kind nicht in den Kindergarten bringen zu wollen, ist dies selbstverständlich zu respektieren. In diesen Fällen kommen die Vereinbarungen (Elternvertrag, AGB...) zwischen Eltern und Bildungseinrichtung zum Tragen."

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