Wirtschaft

Märkte bangen wegen historisch hohen Preissteigerungen 

Die Lebensmittelindustrie bangt! Die Preise für Agrarwaren, Verpackungen und Logistik steigen weiter an. Die Situation auf den Märkten sei dramatisch. 

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Die Lebensmittelindustrie bangt! Die Preise für Agrarwaren, Verpackungen und Logistik steigen weiter an. Die Situation auf den Märkten sei dramatisch. (Symbolbild)
Die Lebensmittelindustrie bangt! Die Preise für Agrarwaren, Verpackungen und Logistik steigen weiter an. Die Situation auf den Märkten sei dramatisch. (Symbolbild)
TRAX / Action Press / picturedesk.com

Die Lebensmittelindustrie kämpft derzeit mit "extremen Herausforderungen". Grund hierfür sind Preissteigerungen auf vielen verschiedenen Ebenen, wie der der Fachverband Lebensmittelindustrie am Montag in einer Aussendung mitteilte.

Demnach sind die Preise für Verpackungen, Logistik und Agrargüter zuletzt wieder gestiegen. "Eine Entspannung der Lage scheint aktuell nicht in Sicht zu sein", erläutert Katharina Koßdorff, Geschäftsführerin des Fachverbands der Lebensmittelindustrie. Sie sieht "historisch hohe Preissteigerungen".

Preise schnellen in die Höhe

Hinter der Preissteigerungen stecken "die Wetterkapriolen mit Dürre, Hagelunwettern und Starkregen sowie die anhaltenden Störungen in den weltweiten Logistikketten als Folge der Corona-Pandemie". Besonders bei den Preisen für Agrarwaren wie z. B. Getreide, Früchte oder Pflanzenöle wurden historische Höchststände erreicht.

"Auch bei Verpackungen wie Kunststoff, Kartonagen, Aluminium etc. sind durch Lieferengpässe deutliche Kostensteigerungen eingetreten. Zusätzlich schießen die Transportpreise in die Höhe. Und das alles ziemlich gleichzeitig und in unglaublicher Geschwindigkeit", erläutert Mag. Katharina Koßdorff in der Aussendung.

➤ Ausschlaggebend dafür sind die große internationale Nachfrage und die damit wieder erhöhten Produktionszuwächse im In- und Ausland.

Ernteausfälle beeinflussen Preisentwicklung

Doch die Lebensmittelindustrie ist mit einem weiteren Problem konfrontiert. "Die Wetterextreme haben in vielen Anbaugebieten zu großflächigen Ernteausfällen geführt. In einigen Ländern konnte nicht einmal die Hälfte eines Normaljahres geerntet werden." Besonders betroffen hiervon sind Früchte wie Himbeeren, Marillen, Brombeeren oder Heidelbeeren. 

"In Folge kam es zu dramatischen Verteuerungen auf den Märkten."

Dies wiederum treffe vor allem die Fruchtverarbeiter und Safthersteller, führt Koßdorff in der Aussendung aus. Aber auch die Lage auf den Getreidemärkten ist durch die herrschenden Wetterkapriolen, die die Qualität massiv beeinträchtigen, die teilweise verringerten Erntemengen oder gar durch Missernten prekär und hat zu enormen Preissteigerungen bei Mahl- und Futtergetreide geführt.

7% geringere Getreidemenge

In Österreich wird laut Landwirtschaftskammer Österreich aktuell mit einem Minus von rund sieben Prozent bei der Getreidemenge gerechnet. Zusätzlich führen der Trend zu Glas und die Lage bei Aluminium zu Preissteigerungen bei Verpackungsglas, Blechdeckeln und Konservendosen.

In der Schifffahrt haben die Frachtkosten um bis zu 300 Prozent zugelegt, heißt es in der Aussendung weiter. Beim Straßentransport fehlen zum Teil Fahrzeuge und Fahrer. Die Holzknappheit führt etwa dazu, dass Transport-Paletten doppelt so teuer sind wie zuletzt.

 Zusätzlich sorgen die Folgen der Unwetter und der enorme Reiseverkehr zu starken Verzögerungen und Lieferschwierigkeiten.

Laut Koßdorff sei es "sehr ungewöhnlich, dass solche Marktentwicklungen auf so vielen Ebenen praktisch zeitgleich auftreten". Die Entwicklung stellt die Betriebe der Lebensmittelindustrie derzeit vor extreme Herausforderungen. Positiv blickt sie allerdings nicht in die nahe Zukunft:

"Eine Entspannung der Lage scheint aktuell nicht in Sicht zu sein."
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