Österreich

MaHü: Öffnung einer zusätzlichen Querung geplant

Eine Entscheidung, die den Autofahrern entgegenkommt: Bei der Mariahilferstraße soll nun eine zusätzliche Querung geöffnet werden.

Heute Redaktion
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Bild: Denise Auer

Die Verkehrs-und Planungsfachleute Harald Frey (TU Wien), Werner Rosinak (Rosinak + Partner) und Roman Molitor (Komobile) haben am Dienstag gemeinsam mit Verkehrsstadträtin Maria Vassilakou (Grüne) eine Lösung des Querungskonzepts für die Mariahilfer Straße veröffentlicht. Demnach wird es künftig für den Autoverkehr zwei Querungsmöglichkeiten geben, für den Lieferverkehr sind zwei weitere Querungen vorgesehen.

 

Neu ist, dass die Mariahilfer Straße künftig auch von der Schottengfeldgasse in die Webgasse gequert werden kann (äußere Begegnungszone), um das Wechseln von einem Bezirk in den anderen Bezirk wieder zu gewährleisten. Weiterhin queren können Autofahrer die MaHü von der Stumpergasse in die Kaiserstraße.
Zwei Querungen für den Lieferverkehr (bis 13 Uhr) gibt es zusätzlich von der Neubaugasse zur Amerlingstraße und im Bereich der Capistrangasse.
Einige Änderungen beim Einbahnkonzept in den Bezirken 6 und 7 sieht der Vorschlag der Fachleute ebenfalls vor. Geplant ist etwa eine Einbahnumdrehung auf einem Stück der Stumpergasse.


Die beiden betroffenen Bezirke müssen dem Konzept nun noch zustimmen. Die Bezirksvorsteher von Mariahilf und Neubau kündigten ihre Zustimmung zum vorliegenden Konzept schon an. Über "Kleinigkeiten" wollen sie aber trotz allem noch sprechen.

Kritik von Wiener Wirtschaftskammer und Opposition

„Der heute präsentierte Vorschlag ist völlig inakzeptabel. Es fehlen echte Querungen für den Individualverkehr. Die Betriebe werden durch den geplanten Einbahnzirkus schikaniert, weil sie selbst und vor allem ihre Kunden kaum noch zu den Geschäftslokalen kommen“, sagt Brigitte Jank, Präsidentin der Wirtschaftskammer Wien.

Nur "eine halbe Lösung" kann Stephan Mayer-Heinisch, Präsident des Handelsverbandes, in dem neuen Querungskonzept erkennen. "Im oberen Teil hat man nun eine gute Durchblutung, aber im unteren Teil, wo sich auch viele umsatzstarke Unternehmen befinden, gibt es gar keine Querungen", kritisierte er.

Kritik hagelt es auch von den politischen Gegnern: Beim Landesparteiobmann der Wiener ÖVP, Manfred Juraczka, stößt vor allem die Einführung nur einer weiteren Durchfahrtsmöglichkeit auf Unverständnis. In einer Aussendung bezeichnete er das Konzept als "Verhöhnung der Bürger". "Die Befragung zur Mariahilfer Straße hat ein klares Votum für Querungen (Plural!) ergeben, Häupl und Vassilakou haben für Querungen (Plural!) geworben, jetzt wird gerade einmal eine (!) zusätzliche Querung geöffnet", so Juraczka.

Umbau ab 19. Mai

Am 19. Mai wird mit dem . Für die Neugestaltung sind rund 25 Millionen Euro vorgesehen. Die Einkaufsstraße soll zum niveaugleichen Boulevard gemacht und einheitlich gepflastert, die klassische Trennung zwischen Fahrbahn und Gehsteigen verschwindet somit.

Die erste Phase der Umbauarbeiten - also die Fußgängerzone im Kernbereich sowie die äußere Begegnungszone - soll bis spätestens 14. November abgeschlossen sein, wobei einige Teilabschnitte im Sommer, die anderen im Herbst erledigt werden. Die untere Begegnungszone und somit das Gesamtprojekt soll bis spätestens Ende Juli 2015 abgeschlossen sein.