Österreich

Maibaum-Geschichten: Wo er umfiel und noch steht

Traditionell sorgten 2019 in Niederösterreich wieder zahlreiche Maistreiche für Diskussionen – eine kleine Zusammenfassung.

Heute Redaktion
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Das Fällen und Stehlen von Maibäumen hat am Land lange Tradition. Wer einen Maibaum aufstellt, muss ihn besonders in Nacht auf den 1. Mai gut bewachen, denn bis dahin ist es Brauch, dass der Baum umgeschnitten und gestohlen wird. Der Bestohlene muss seinen Maibaum dann wieder Auslösen, etwa mit einer Kiste Bier.

Obwohl das Fällen von Maibäumen ein Brauchtum ist, sorgt es immer wieder für großen Ärger und teilweise auch gefährliche Situationen. Auch 2019 ging es in Niederösterreich wieder rund. Hier eine Zusammenfassung jener Maistreiche, die am meisten diskutiert wurden.

Vor dem Agnesheim wird seit einigen Jahren ein Maibaum aufgestellt. Nachdem dieser bereits vor zwei Jahren gefällt wurde, passierte es heuer wieder. Fünf Burschen wurden kurz nach der Tat gesehen, rannten davon. Die Heimleitung findet den Brauch gar nicht lustig, der Baum sei da um den Heimbewohnern eine Freude zu machen. Die Feuerwehr stellte ihn wieder auf.

In den Morgenstunden des 1. Mai schnitten insgesamt neun Personen im Alter von 18 bis 23 Jahren zwei Maibäume in Bad Großpertholz (Bez. Gmünd) um. Bei einem Maibaum missglückte das Umschneiden und dieser fiel auf ein Hausdach. Dabei wurde das Dach und die darauf montierte Photovoltaikanlage beschädigt. Die Täter konnten ausgeforscht werden und sagten bereits eine Schadenswiedergutmachung zu.

Ganze Arbeit leisteten Unbekannte in Ladendorf (Bez. Mistelbach): Der Maibaum am Sportplatz war extra mit Eisenstangen gesichert worden, damit man ihn nicht umschneiden kann, doch die Maßnahme half nicht. Die "Übeltäter" bogen die Stangen um und schnitten den Baum von einem Tisch aus einfach ein Stück weiter oben ab.

Gefährlich endete ein misslungener Maistreich in Göpfritz (Bez. Zwettl) für den Straßenverkehr und Fußgänger. Unbekannte hatten wie berichtet in der Nacht versucht, den Maibaum beim Feuerwehrhaus mit einer Motorsäge zu fällen. Dabei blieb das Sägeblatt aber stecken und der Baum vorerst stehen. Stunden später fiel er dann unkontrolliert auf die stark befahrene Straße, traf aber niemanden.

Am Sportplatz in Mannswörth (Bez. Bruck an der Leitha) blieb der Baum heuer stehen. Das ist deshalb etwas besonderes, weil umgeschnittene Maibäume dort schon fast zur Gewohnheit geworden waren. 2018 wurde der Baum am Sportplatz gefällt, 2017 am Zielpunktparkplatz – "Heute" berichtete.

(min)