"Ihre Grausamkeit kennt keine Grenzen", betonte Malala Yousafzai am Sonntag in ihrer ehemaligen Heimat Pakistan. 2012, als sie erst 14 Jahre alt war, schoss ihr ein pakistanischer Taliban in den Kopf. Seither ist sie nur selten in ihr Heimatland zurückgekehrt.
Die jüngste Friedensnobelpreisträgerin aller Zeiten (heute 27, sie erhielt den renommierten Preis vor elf Jahren) kritisierte in ihrer Rede beim Gipfel für "Bildung für Mädchen in muslimischen Gemeinschaften: Herausforderungen und Chancen" in Islamabad, die brutale Vorgehensweisen der Taliban.
Besonders, dass die Taliban Malalas Meinung zum islamischen Glauben als Vorwand verwendet, scheint ihr ein Dorn im Auge zu sein. Ihr Vorwurf lautet, dass die Islamisten "ihre Verbrechen mit kulturellen und religiösen Rechtfertigungen" tarnen und Frauen nicht als Menschen betrachten würden. Das spiegelt sich auch in deren extremer Gesetzgebung wieder, in der Frauen nach und nach ihre Rechte und Autonomie genommen werden.
"Afghanistan ist das einzige Land der Welt, in dem Mädchen der Zugang zu Bildung über die sechste Klasse hinaus vollständig verwehrt wird", sagte sie über das von der Taliban-regierte Land. Sie bestrafen aus ihrer Sicht "Frauen und Mädchen, die es wagen, gegen ihre obskuren Gesetze zu verstoßen, indem sie sie verprügeln, inhaftieren und ihnen Schaden zufügen". Krisen wie im Jemen, im Sudan und in Afghanistan hätten zur Folge, dass "die gesamte Zukunft der Mädchen gestohlen" werde.