Wer sich in Mallorca eine Strandliege in der ersten Reihe oder einen der beliebten Poolplätze reservieren will, hat es schwer: Seit Jahren ist die Unsitte, sich bereits am frühen Morgen einen Platz mit dem Handtuch zu reservieren, während man selbst noch am Buffet ist, weitverbreitet. Während an einem spanischen Strand für dieses Verhalten bereits Bußen verteilt werden, hat Mallorca bisher einen anderen Weg gewählt und verteilt die Liegen einfach erst später. Erfolglos, übrigens: Die Touristen haben stattdessen die Schirme reserviert.
Jetzt hat die Baleareninsel genug und plant eine andere, eine digitale, Lösung: An fünf Stränden in der Inselhauptstadt Palma, darunter auch der berühmten Playa de Palma, soll man ab 2025 Liegen per App reservieren können – außerdem gibt es an den Stränden dann Gratis-Internet und Videoüberwachung.
Genau wie im spanischen Ferienort Calpe wird das Reservieren eines Platzes mit dem Handtuch ab da teuer. Wer dann trotzdem noch das Handtuch ausrollt, muss damit rechnen, dass es nicht mehr da ist, wenn man zurückkommt. Denn ab nächstem Jahr dürfen die Strandbetreiber die Handtücher wegwerfen. Außerdem soll es eine noch unbestimmt hohe Strafe geben.
Wie viel die Reservation per Smartphone kosten soll, ist noch nicht bekannt. Aktuell kostet ein Liegestuhl an der Playa de Palma etwa 18 Euro pro Tag. Laut "Focus" ein lukratives Geschäft: Die Strandbetreiber verdienen mit den Liegen so ungefähr 108.000 Euro pro Tag.
Mit der neuen App gibt es auch ein neues Tarifsystem: Dort soll man die Liegen nämlich nicht für den ganzen Tag buchen, sondern nur stundenweise. Wer also nur am Nachmittag für zwei Stunden kommt, zahlt weniger als Touristen, die den ganzen Tag am Strand verbringen wollen. Auch wenn die Preise bisher nicht bekannt sind, wird es für Strandliebhaber wohl eher teurer.