Wien

Mama schüttelt krankes Baby – "Mir war alles zu viel"

Ein tieftrauriges Verbrechen war am Dienstag vor Gericht. Eine Wienerin gestand, ihre Tochter geschüttelt zu haben. Das Mädchen bleibt beeinträchtigt.

Christian Tomsits
Die verzweifelte Angeklagte beim Prozess am Wiener Landl mit ihrem Anwalt Niki Rast (r.)
Die verzweifelte Angeklagte beim Prozess am Wiener Landl mit ihrem Anwalt Niki Rast (r.)
Denise Auer

Ausgerechnet am ersten Geburtstag der kleinen Mya-Rae musste sich ihre 29-jährige Mutter am Wiener Landl wegen versuchten Mordes verantworten.

Vor Gericht gestand verzweifelte Mutter die Tat

Die Angeklagte gestand unter Tränen, ihre kleine Tochter im vergangenen Sommer in Wien-Favoriten geschüttelt zu haben, "da mir alles zu viel war". Dann sperrte sich die völlig überforderte Frau für fünfzehn Minuten lang im Badezimmer ein. "Ich brauchte einfach Zeit für mich – nur kurz." Noch in der Nacht rief die Verdächtige dann die Rettung, als das Kind schon krampfte.

Allein durch Glück und das richtige Handeln der Ärzte konnte die Kleine am Dienstag "überhaupt ihren ersten Geburtstag erleben", erklärte die Staatsanwältin erschüttert.

Laut Gutachten wurde das seit seiner Frühgeburt an Blutarmut leidende Mädchen "mehrmals so heftig geschüttelt", dass es zur Gehirnblutung kam. Der Gutachter demonstrierte den geschockten Geschworenen die Schüttelbewegung an einer Reanimations-Babypuppe. Seither muss der behinderte Säugling im Spital mittels Magensonde ernährt werden. "Die kleine Kämpferin wird kein normales Leben führen", hieß es.

"Ich wollte meine Tochter nicht töten"

"Ich wollte meine Tochter nicht töten, hätte es besser wissen müssen", brachte die am Boden zerstörte Mutter gestern noch heraus, ehe die Verhandlung aufgrund ihrer Verfassung kurz unterbrochen wurde. Verteidiger Niki Rast forderte ein Urteil wegen Körperverletzung – der Prozess wurde vertagt, es gilt die Unschuldsvermutung.

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